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NATO will Türkei mehr beistehen

1. Dezember 2015

Ist Russlands Präsident Putin für die NATO ein Gegner oder kann er wieder Partner werden? Mit der heiklen Frage befassen sich die NATO-Außenminister. Heikel, seit die Türkei einen russischen Kampfjet abgeschossen hat.

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NATO-Hauptquartier in Brüssel
Bild: picture-alliance/dpa

Die Außenminister der NATO-Staaten kommen am Mittag in Brüssel zusammen, um über die schwierigen Beziehungen zu Russland zu sprechen, aber auch über die Zukunft des Afghanistan-Einsatzes. Nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch die Luftwaffe des Bündnispartners Türkei sehen etliche Länder die Notwendigkeit neuer Sicherheitsmechanismen. Nach den Worten von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sind unter anderem Vereinbarungen für mehr Transparenz bei Manövern denkbar.

Wie die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf hohe NATO-Kreise schreibt, soll die Türkei außerdem stärker als bisher bei der Luftabwehr unterstützt werden. Konkret geplant seien Maßnahmen zur besseren Luftraumüberwachung und Luftverteidigung. Neben mit Radar ausgestatteten Awacs-Flugzeugen werde auch über eine Bereitstellung von Abfängjägern und eine erneute Verstärkung der Flugabwehr-Raketensysteme beraten, um feindliche Flugzeuge oder Raketen frühzeitig ausschalten zu können.

Schutz für Öllieferungen?

Die Beziehungen zwischen Ankara und Moskau sind nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch das türkische Militär im syrisch-türkischen Grenzgebiet äußerst gespannt. Der russische Präsident Wladimir Putin erhob erst am Montagabend den Vorwurf, das russische Flugzeug sei abgeschossen worden, um Öllieferungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in die Türkei zu schützen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wies die Vorwürfe empört zurück.

Mit Blick auf Afghanistan soll es bei den Brüsseler Beratungen vor allem um die Planungen für das kommende Jahr gehen. Etliche NATO-Partner wie Deutschland und die USA hatten für 2016 eigentlich einen weitreichenden Truppenabzug geplant. Heftige Angriffe radikalislamischer Taliban-Rebellen auf Städte wie Kundus führten zuletzt aber zu einem Umdenken. Für den Ausbildungs- und Beratungseinsatz sollen nun auch im kommenden Jahr rund 12.000 Soldaten zur Verfügung stehen.

Am Mittwoch, dem zweiten Tag des Außenministertreffens, soll der Balkanstaat Montenegro eingeladen werden, 29. Mitglied der NATO zu werden. Zudem wird es um den Ukraine-Konflikt gehen.

ml/nin (dpa,afp,rtr)