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KonflikteUkraine

NATO will ukrainische Luftabwehr stärken

20. April 2024

Allzu konkret wurde das nordatlantische Verteidigungsbündnis noch nicht. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet nach eigenen Worten aber "baldige Ankündigungen".

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NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg
Rückenstärkung für die Ukraine: NATO-Generalsekretär Jens StoltenbergBild: Nicolas Maeterlinck/dpa/picture alliance

Angesichts anhaltender russischer Luftangriffe auf ukrainische Städte hat die NATO ihren Willen bekundet, die Luftabwehr der Ukraine zu stärken. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte nach einer Videokonferenz mit den Verteidigungsministern des Bündnisses, er erwarte "in Kürze" neue Ankündigungen.

In Frage kämen etwa die von der Bundeswehr eingesetzten Patriot-Flugabwehrsysteme oder die von einem französisch-italienischen Konsortium hergestellten Luft-Boden-Raketen vom Typ SAMP-T. Staaten, die selbst keine verfügbaren Systeme haben, wollen sich nach Stoltenbergs Angaben an den Beschaffungskosten beteiligen. Welche Länder bereits konkrete Zusagen machten, ließ der Norweger offen.

Rückenwind für deutsche Initiative

Nach der Konferenz, an der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm, erklärte das Bundesverteidigungsministerium, es sei deutlich geworden, dass "viele NATO-Mitglieder" eine deutsche Initiative zur Verbesserung der ukrainischen Luftverteidigung begrüßten. Mit Dänemark und den Niederlanden gebe es bereits konkrete Gespräche. Weitere Staaten hätten eine intensive Prüfung angekündigt. Die Bundesregierung hatte vor einer Woche mitgeteilt, sie werde der Ukraine in Kürze ein drittes Patriot-System liefern.

Patriot-Waffensystem der Bundeswehr
Patriot-Waffensystem der Bundeswehr (Archivbild)Bild: BildFunkMV/IMAGO

Selenskyj zufolge benötigt die Ukraine aktuell mindestens sieben weitere Patriot-Systeme oder vergleichbare Abwehrwaffen. Seit Jahresbeginn habe Russland mehr als 1200 Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert. Zudem seien mehr als 1500 Kampfdrohnen iranischer Bauart eingesetzt worden. Es sei gelungen, diese größtenteils abzuschießen. Allerdings habe die russische Luftwaffe über 8500 Gleitbomben abgeworfen, gegen die man bislang weitgehend machtlos sei.

Selenskyj: Nur die Zahl der Flugzeuge am Himmel zählt

Ferner benötige sein Land Kampfflugzeuge, sagte der ukrainische Präsident. "Es geht nicht um die Zahl der Zusicherungen, sondern um die tatsächliche Zahl der Flugzeuge am Himmel", sagte Selenskyj mit Blick auf versprochene Jets vom Typ F-16, die mehrere Länder nach entsprechender Pilotenausbildung an die Ukraine liefern wollen. Er verwies zudem auf anhaltenden Munitionsmangel, über den führende Militärs des Landes wiederholt geklagt hatten. So müssten mindestens eine Million Artilleriegranaten "endlich an die Front geliefert werden".

Die Außenminister der sieben führenden Industriestaaten des Westens (G7) hatten der Ukraine am Freitag ebenfalls weitere Unterstützung bei der Luftverteidigung in Aussicht gestellt. Mit Ausnahme Japans gehören die G7-Mitglieder auch der NATO an.

Blick auf das Kapitol-Gebäude in Washington
Abstimmung im Kapitol: Das Repräsentantenhaus entscheidet an diesem Samstag über weitere Ukraine-Hilfen (Archivbild)Bild: Kevin Wurm/REUTERS

An diesem Samstag will das US-Repräsentantenhaus über ein Ukraine-Hilfspaket im Umfang von 61 Milliarden Dollar (57 Milliarden Euro) abstimmen. Die oppositionellen Republikaner hatten die von US-Präsident Joe Biden auf den Weg gebrachte Unterstützung in den vergangenen Monaten immer wieder blockiert.

jj/kle (dpa, afp, rtr)

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