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Vom Wattenmeer bis zu den Alpen - Natururlaub in Deutschland

Frederike Müller4. September 2015

Weltweit ist unberührte Natur zur Sehenswürdigkeit geworden. Eine Reise in das grüne Herz Deutschlands, zu seinen Natur- und Nationalparks zwischen Alpen und Wattenmeer.

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Deutschland Berchtesgadener Land (Bildergalerie)
Bild: DW/L. Hofmann

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Wenn sich im Herbst das Laub der Bäume goldgelb bis rot färbt, heißt es für Naturliebhaber: Trekkingstiefel raus und losgewandert. Sehnsuchtsorte sind die letzten Wildnisgebiete Europas. Auch in Deutschland finden Urlauber noch unberührte vor: in Nationalparks, die uralte Lebensformen in großen zusammenhängenden Gebieten vor dem Eingriff des Menschen schützen. Etwa im Nationalpark Berchtesgaden in Bayern, dem einzigen in den deutschen Alpen. Ob mit oder ohne Ranger - wer durch die Natur rund um den türkisfarbenen Königssee wandert, erliegt schnell der Faszination der alpinen Landschaft.

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In Bayern entstanden die ersten deutschen Nationalparks in den 1970er-Jahren. Heute gibt es 16 in ganz Deutschland. "Natur Natur sein lassen" ist das Prinzip. Auch im größten, dem Nationalpark Wattenmeer, der sich entlang der Nordseeküste von Niedersachsen bis Schleswig-Holstein erstreckt. Wer ihn bei Ebbe erkunden will, tut das zu Fuß bei einer Wattwanderung oder mit der Pferdekutsche. Zu beobachten gibt es viel: Das 800.000 Hektar große Watt dient unter anderem Zugvögeln als Rastplatz und Nahrungsquelle.

Das grüne Herz Deutschlands

Der Wald ist die prägende Landschaft Deutschlands. Wer die Wälder im Nationalpark Harz in der Mitte Deutschlands durchstreift, findet dort eine typische Mischung aus Fichten und Buchen vor. Mit etwas Glück lassen sich sogar scheue Wildkatzen erspähen.

Eine Rarität sind Buchenurwälder - wie im Nationalpark Hainich in Thüringen. Während dort kein Holzeinschlag die Stille durchbricht, ist die Säge im UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzer Wald sogar gewollt. Durch Waldpflege und Weinkultivierung ist ganz im Südwesten Deutschlands eine einmalige Landschaft entstanden. Wer will, kann im Pfälzer Wald bis in die französischen Nordvogesen wandern. Es ist Deutschlands größtes grenzüberschreitendes Waldgebiet.

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Wie neue Landschaften entstehen

Mit insgesamt 15 UNESCO-Biosphärenreservaten wie dem Pfälzer Wald hat Deutschland viel zu bieten – in Europa besitzt nur Spanien noch mehr dieser Kulturlandschaften. Sie sind nicht immer durch Forstwirtschaft entstanden, sondern auch durch andere menschliche Eingriffe wie im Biospährenreservat Rhön. Hier sehen sich Wanderer mitten in Deutschland mit der jüngeren Geschichte konfrontiert: Durch das heutige Biosphärenreservat verlief bis 1990 ein Teil der Grenzanlagen zwischen Bundesrepublik und DDR. Der ehemalige Grenzverlauf ist heute Flächendenkmal und Naturschutzgebiet zugleich.

Ein Hauch von Geschichtsabenteuer liegt hingegen über dem Naturpark Teutoburger Wald. Nahe Osnabrück soll hier vor 2000 Jahren die Varus-Schlacht stattgefunden haben, die mit dem legendären Sieg der Germanen über die Römer endete. Heute geht es hier friedlich zu. Der Wald dient Gästen der Erholung und ist einer von 104 Naturparks in Deutschland. Sie sollen einen sanften Tourismus in Regionen jenseits der frequentierten Metropolen bringen. Der älteste deutsche Naturpark ist zugleich der berühmteste: die Lüneburger Heide. Im Spätsommer steht die Heide wieder in voller Blüte und verwandelt die Landschaft in ein lila Meer.

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