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Nepal: Hilfe in die Dörfer bringen

4. Mai 2015

In Kathmandu schaffen wir es jetzt allein: Die Regierung Nepals rief die ausländischen Helfer auf, ihre Aktionen in die entlegenen Dörfer zu verlagern. Dort werden Klagen über die Behörden immer lauter.

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Aufräumungsarbeiten nach dem Erdbeben im nepalesischen Bhaktapur (foto: reuters)
Bild: Reuters/A. Perawongmetha

Hunderte Touristen flanieren wieder durch die Hauptstadt Kathmandu. Viele haben sich ungeachtet des großen Elends nach dem verheerenden Erdbeben aufgemacht, um die buddhistischen Tempel oder Klöster in der Umgebung zu besuchen - oder das, was von ihnen übrig geblieben ist. Auch der nepalesische Informationsminister Minendra Rijal gab erste Signale für eine Entspannung für den Großraum Kathmandu. Die meisten Rettungsarbeiten seien dort eigentlich abgeschlossen, mit dem Rest kämen die lokalen Einsatzkräfte jetzt schon selbst zurecht. Ganz anders sei dagegen die Lage in den Dörfern und abgelegenen Bergregionen.

An die ausländischen Hilfsorganisationen richtete Rijal daher den Appell, auch in den schwer zugänglichen Dörfern aktiv zu werden. Dort könnten die ausländischen Freiwilligen mit der örtlichen Polizei und den eingesetzten Soldaten zusammenarbeiten.

Seit dem katastrophalen Beben am 25. April sind nach offiziellen Angaben mehr als 4000 Helfer aus 34 Staaten nach Nepal geflogen. Sie liefern medizinische Hilfe, leisten Unterstützung bei der Energie- und Wasserversorung, verteilen Lebensmittel, Zelte, Planen und andere Hilfsgüter.

Viele der abgelegenen Ortschaften sind teilsweise nur durch Tagesmärsche zu erreichen. Die wenigen Straßen sind oft verschüttet. Oft sind mehr als 90 Prozent der Häuser eingestürzt oder schwer beschädigt. Viele Menschen leben auf offenem Feld, ihre Vorräte sind zerstört oder aufgebraucht.

Nepal braucht Hubschrauber

Die Versorgung dieser abgeschnittenen Regionen des Himalaya-Staates scheiterte bislang häufig an fehlenden Flugkapazitäten. Die Regierung suche händeringend vor allem nach weiteren Hubschraubern, klagte ein Sprecher des Innenministeriums. Man verfüge nur über 13 Helikopter, darunter sieben private. Indien helfe mit weiteren 14 Hubschraubern, erläuterte Laxmi Dhakal.

Da waren die neuen Osprey-Flugzeuge aus den USA ein Zeichen der Hoffnung. Vier Maschinen dieses Typs wurden eingeflogen, die vertikal starten und landen können. China schickte am Montag drei Hubschrauber.

Im Dorf Langtang, 60 Kilometer nördlich von Kathmandu, wurden am Wochenende etwa 100 Trekking-Reisende und Dorfbewohner tot aufgefunden. Das gesamte Dorf soll durch einen Erdrutsch verschüttet sein. Insgesamt wurde die Zahl der Todesopfer allein in Nepal zuletzt mit mehr als 7300 angegeben.

SC/as (APE, rtre, afpe, dpa)