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Neue Gefechte auf indischem Militärstützpunkt

3. Januar 2016

Auf einer Luftwaffenbasis unweit der Grenze zu Pakistan ist es auch am Sonntag zu Gefechten mit mutmaßlichen Extremisten gekommen. Die Angreifer waren dort am Samstag eingedrungen und hatten mehrere Menschen getötet.

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Indien Pathankot Punjab Kontrolle Polizei
Bild: Reuters/M. Gupta

Insgesamt seien seit Samstagmorgen sechs Sicherheitskräfte und sechs Angreifer bei dem Überfall in Pathankot im Bundesstaat Punjab ums Leben gekommen, teilten die Behörden laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Deutsche Presse-Agentur spricht dagegen von sieben getöteten Soldaten und vier toten Angreifern.

Eine Gruppe mutmaßlicher Extremisten drang den Angaben zufolge am frühen Samstagmorgen auf den weitläufigen Stützpunkt 25 Kilometer von der Grenze zu Pakistan entfernt ein und schoss um sich. Die Männer hätten Militäruniformen getragen und seien vermutlich aus Pakistan gekommen, hieß es. Auch am Sonntag waren Schüsse und Explosionen zu hören. Zu der Tat bekannte sich bislang niemand.

Die indische Regierung erklärte, sie habe Geheimdienstinformationen darüber gehabt, dass Angehörige einer militanten Islamistengruppe die Luftwaffenbasis in Pathankot angreifen wollten. Die Armee sei vorbereitet gewesen und habe deshalb verhindern können, dass die Extremisten zu den Kampfflugzeugen und Helikoptern vordringen.

Erhöhte Alarmbereitschaft in Indien

Der Angriff erinnert an einen Überfall auf eine Polizeiwache in einer Grenzstadt in Punjab im vergangenen Juli, bei dem neun Menschen getötet wurden. Indien hatte für diesen Überfall ebenfalls Aufständische verantwortlich gemacht, die aus Pakistan eingedrungen seien.

An zahlreichen Bahnhöfen, Busbahnhöfen und Flughäfen in Indien gilt erhöhte Alarmbereitschaft. Zahlreiche Züge verspäteten sich, nachdem die Polizei die Drohung erhalten hatte, eine Bombe sei in einem Zug von Neu Delhi ins rund 500 Kilometer entfernte Lucknow versteckt. Der Zug wurde evakuiert und mit Spürhunden durchsucht.

Rückschritt im Versöhnungsprozess?

Der Angriff könnte die Bemühungen erschweren, den Dialog zwischen den beiden Erzrivalen Pakistan und Indien wiederzubeleben. Erst vor rund einer Woche hatte der indische Ministerpräsident Narendra Modi seinem pakistanischen Amtskollegen Nawaz Sharif einen Besuch abgestattet und damit Hoffnungen auf eine Annäherung geschürt.

Pakistan und Indien haben seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 drei Kriege gegeneinander geführt. Beide Nachbarländer verfügen über Atomwaffen. Die pakistanische Regierung verurteilte den Überfall und bekräftigte gleichzeitig ihre Gesprächsbereitschaft.

chr/gri (rtr, dpa)