Neue Klimaziele für Kopenhagen
16. November 2009Nachdem die Aussichten auf ein verbindliches Klima-Abkommen am Wochenende beim asiatisch-pazifischen Wirtschaftsforum (Apec) in Singapur gescheitert sind, wollen die Umweltminister in zweitägigen Beratungen (16.+17.11.2009) in Kopenhagen wichtige Weichen für neue Vereinbarungen stellen. Bei dem Weltklimagipfel im Dezember (07.-18.12.2009) sollte eigentlich ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll beschlossen werden. Zu der aktuellen Vorbereitungskonferenz haben sich die Fachminister aus den USA, China und Indien angesagt, Deutschland wird durch den neuen Umweltminister, Norbert Röttgen (CDU), vertreten.
Zwei-Stufen-Plan angedacht
Die USA, China, Japan und die 18 weiteren Apec-Mitglieder hatten ihre Klimaschutzziele am Wochenende abgeschwächt. In ihrer Abschlusserklärung verwässerten sie Passagen oder strichen solche ganz, die unter anderem die Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2050 vorsahen. Um den Gipfel in Kopenhagen nicht vollständig scheitern zu lassen, hat der dänische Ministerpräsident, Lars Løkke Rasmussen, ein "Zwei-Schritte-Programm" vorgeschlagen, bei dem Kopenhagen nur Schritt eins wäre. Dabei soll hier lediglich eine politische Vereinbarung verabschiedet werden, erst später soll ein rechtlich bindendes Abkommen folgen.
USA und China spielen große Rolle beim Klimaschutz
Die USA und China sind weltweit die größten Emittenten von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2), die für die Erwärmung der Atmosphäre verantwortlich gemacht werden. In den weltweiten Bemühungen zum Schutz des Klimas müssen die USA und China nach den Worten von US-Präsident Barack Obama entscheidende Schritte gehen. Die Welt schaue mit großer Erwartung darauf, was beide Länder vor dem Klima-Gipfel in Kopenhagen unternähmen, sagte Obama am Montag (16.11.2009) bei seinem Besuch in Shanghai.
Verbindliches Abkommen muss Ziel bleiben
Die Umweltorganisation Greenpeace forderte die EU am Montag auf, sich nicht mit einem unverbindlichen Abkommen beim Klimagipfel abzufinden. Die EU-Länder haben bisher die weitestgehenden Verpflichtungen zur Verminderung der CO2-Emissionen angekündigt. Eine Greenpeace-Sprecherin sagte: "Die Spitzen der EU müssen unverzüglich einschreiten und sich öffentlich davon distanzieren, dass das Ziel eines verbindlichen Abkommens in Kopenhagen aufgegeben wird."
Autorin: Sabine Faber (dpa, rtr, afp)
Redaktion: Hajo Felten