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Neustart für Zypern-Gespräche

11. Februar 2014

Nach dem ersten Gespräch nach fast zwei Jahren sind sich die Vertreter der beiden Teile Zyperns einig: Sie wollen den griechischen und den türkischen Teil der Mittelmeerinsel so schnell wie möglich wieder vereinigen.

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Nicos Anastasiades, Lisa Buttenheim und Dervis Eroglu nach dem Gespräch zwischen den beiden zyprischen Präsidenten (Foto: EPA)
Bild: picture alliance/dpa

Nach eineinhalb Stunden Verhandlungen zwischen dem Präsidenten des griechischen Inselteils, Nicos Anastasiades (Artikelbild links), und dem türkisch-zyprischen Volksgruppenführer Dervis Eroglu (rechts im Bild) verlas die anwesende UN-Vermittlerin Lisa Buttenheim (Bildmitte) eine gemeinsame Erklärung: Ein wiedervereintes Zypern solle aus einem griechisch-zyprischen und einem türkisch-zyprischen Staat unter dem Dach einer Föderation bestehen, hieß es darin. Nach außen werde Zypern als ein Staat mit einer Souveränität auftreten. Beide Landesteile sollen aber eine unabhängige Verwaltung behalten.

Nach dem Treffen in einem UN-Büro im brachliegenden Flughafen vor der geteilten Hauptstadt Nikosia sagte Anastasiades: "Ich hoffe, dass der heutige Tag der Anfang vom Ende eines unakzeptablen Zustandes wird, der unsere Insel und unser Volk seit 40 Jahren geteilt hält." Eroglu, sagte im türkisch-zyprischen Fernsehen: "Die Lösung werden wir bei den Verhandlungen finden". Die nächste Runde ist nach UN-Angaben für diese Woche vorgesehen.

Positive Reaktionen

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier begrüßten die Wiederaufnahme der Verhandlungen. Die Erklärung bilde eine "solide Grundlage" für eine "umfassende, gerechte und dauerhafte Regelung", hieß es in einer Reaktion der EU.

Steinmeier lobte in Berlin: "Endlich kommt es zu neuer Dynamik in der Zypernfrage. Ich begrüße die Bereitschaft und den politischen Mut von Präsident Anastasiades und Volksgruppenführer Eroglu, eine Lösung dieses lange schwelenden Konfliktes in nicht ganz einfachen Zeiten mit neuer Kraft anzugehen."

Zypern: Die alltägliche Teilung

Bislang scheiterten alle Bemühungen zur Überwindung der Teilung daran, dass es nicht möglich war eine Lösung zu finden, bei der beide Volksgruppen politisch gleichgestellt sind.

Seit 1974 geteilt

Die Mittelmeerinsel ist seit 1974 geteilt. Die Türkei hatte damals den Norden Zyperns nach einem Putsch griechisch-zyprischer Nationalisten besetzt. Der griechische Teil Zyperns ist unter dem offiziellen Namen Republik Zypern seit 2004 der EU und dem Euro beigetreten. Die 1982 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern hingegen wird nur von der Türkei anerkannt.

Der Süden steckt in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise und hängt seit einem Jahr am Tropf der Europartner. Die Reformbemühungen sind jedoch wirkungsvoll. Das bescheinigte die Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB). Die Haushaltsziele für 2013 seien in beachtlichem Umfang erreicht worden, so die Geldgeber.

nem/gri (rtr, dpa, afp)