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Neuer Anschlag erschüttert Nigeria

28. November 2015

Ein Selbstmordattentäter hat im Norden Nigerias mindestens 21 Menschen mit in den Tod gerissen. Ziel des Anschlags: Eine Prozession, an der sich mehrere hundert Schiiten in der Stadt Kano beteiligt hatten.

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Nigeria - Boko Haram
Bild: picture-alliance/dpa

Mehrere Augenzeugen berichten, bei dem Bombenanschlag auf die schiitische Prozession seien mindestens 45 weitere Menschen verletzt worden.

Übereinstimmend heißt es, Teilnehmer der Prozession hätten weitere Opfer noch durch eigenes Eingreifen verhindern können. Es gelang ihnen, einen zweiten Attentäter festzuhalten und zu überwältigen, bevor dieser seinen Sprengstoffgürtel zünden konnte.

Die Handschrift von Boko Haram

Die Tat erinnert an frühere Anschläge der islamistischen Terrororganisation Boko Haram. Die sunnitischen Fundamentalisten terrorisieren den Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad.

Die Islamisten wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten, mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14. 000 Menschen getötet.

Der Koordinator für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen, Toby Lanzer, sagte, der Terror durch Boko Haram habe auch zu einer massiven Verschlechterung der Versorgungslage geführt. Mindestens vier Millionen Menschen hungerten aufgrund der dauernden Anschläge der sunnitischen Fundamentalisten. Rund 2,4 Millionen Menschen seien auf der Flucht vor den Islamisten.

In den vier vom Terror am stärksten betroffenen Bundesstaaten - Adamawa, Borno, Gombe und Yobe - lebten Hunderttausende von Familien in ständiger Angst vor Boko Haram, sagte Lanzer nach einem einwöchigen Besuch der Region. Auch in den an Nigeria grenzenden Nachbarländern Kamerun, Tschad und Niger sei der Bedarf an Nothilfe aufgrund der ständigen Terroranschläge enorm, fügte der UN-Koordinator hinzu.

haz/pab (rtr, afp, ap, dpa)