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Neuer Ebola-Todesfall in Sierra Leone

14. September 2015

Im Kampf gegen die Ebola-Seuche muss Sierra Leone einen Rückschlag hinnehmen. Nach Angaben der Behörden starb im Norden des Landes eine 16-Jährige an dem Virus. Hunderte Menschen wurden unter Quarantäne gestellt.

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Ein Mitarbeiter der Gesundheitsdienste in Abidjan mit einem Fieberthermometer (Foto: AFP)
Bild: Sia Kambou/AFP/Getty Images

Nach Angaben von Nachbarn zeigte die Jugendliche aus dem Distrikt Bombali am Dienstag vergangener Woche erste Symptome der Virus-Erkrankung, kam aber erst am Samstag ins Krankenhaus. Dort starb sie bereits am Tag danach. Die Gesundheitsbehörde isolierte daraufhin umgehend für drei Wochen etwa 690 Menschen aus dem Dorf Robuya, wo die Verstorbene gelebt hatte. Sieben Kontaktpersonen wurden zur Beobachtung in ein Ebola-Behandlungszentrum gebracht.

Einem Gesundheitsvertreter zufolge kann sich das Mädchen unmöglich bei einer 67-jährigen Händlerin aus dem Nachbardistrikt Kambia angesteckt haben, die rund zwei Wochen zuvor dem Virus erlegen war. Deren Dorf steht seitdem unter Quarantäne, vier weitere Patienten wurden dort positiv auf das Virus getestet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO lag der jüngste Ebola-Fall in Bombali hingegen sechs Monate zurück.

Ebola-Spezialisten versuchen nun herauszufinden, wie sich die 16-Jährige infiziert haben könnte. Sie hat seit Jahren ihr Dorf nicht verlassen. Zunächst wurde angenommen, dass sie sexuelle Kontakte mit einem Ebola-Überlebenden hatte.

Keine Entwarnung

Damit ist Sierra Leone weiterhin nicht Ebola-frei. Mitte August hatte es schon feierliche Szenen gegeben, nachdem damals der letzte bekannte Ebola-Patient aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Die WHO gibt allerdings erst 42 Tage nach dem letzten Fall Entwarnung.

Die Gesundheitsbehörde von Sierra Leone bezeichnete den neuerlichen Ebola-Tod als "enttäuschend", versicherte aber, auf derartige Rückschläge vorbereitet zu sein. Bei der schlimmsten Ebola-Epidemie in der Geschichte waren in Westafrika seit Ende 2013 rund 11.300 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Sierra Leone starben fast 4000 Menschen an dem Virus. Von den am meisten betroffenen Staaten Sierra Leone, Guinea und Liberia gilt bislang nur Liberia als Ebola-frei.

kle/uh (afp, rtre, ape)