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Neues Energiegesetz für Frankreich

Daniela Junghans1. Juni 2004

Neben Atomstrom wollen die Franzosen künftig mehr auf alternative Energien setzen. Die Nationalversammlung wird in dieser Woche über die Neuregelung entscheiden.

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Frankreich sagt weiter "Oui" zur AtomkraftBild: AP

Das geplante Gesetz über die "Energie der Zukunft" befasst sich im Kern mit zwei Hauptthemen: Versorgungssicherheit und Umweltschutz. Frankreich befürchtet, wie viele andere europäische Staaten, dass das Land für die Energieproduktion zunehmend von Rohstoffen abhängig werden könnte, die importiert werden müssen.

Atomkraft weiter stärkste Energiequelle

Nicolas Sarkozy Wirtschaftsminister in Frankreich
Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy hat vor allem Versorgungssicherheit und Umweltschutz im BlickBild: AP

Um das zu vermeiden, will die Regierung auch in Zukunft weiter vor allem auf Atomenergie setzen. Die bestehenden Kernkraftwerke sollen nach dem Willen von Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy erneuert und ausgebaut werden. Das sei auch im Hinblick auf den Umweltschutz eine sinnvolle Lösung: "Ein Ausstieg aus der Atomenergie würde die CO2-Emissionen um 30 Prozent steigen lassen", argumentierte Sarkozy vor den Abgeordneten. Seine Strategie ist dabei nicht ohne Hintergedanken. Schließlich will er in Frankreich eine neue Reaktortechnik testen.

Der sogenannte EP-Reaktor arbeitet mit Druckwasser und soll deutlich sicherer und zudem billiger sein als heutige Kernkraftwerke. Das Projekt ist eine gemeinsame Entwicklung mehrerer europäischer Energiekonzerne, darunter auch der staatlichen französischen EDF. Frankreich braucht die neue Technik dringend, denn ein Großteil der bestehenden Kernkraftwerke kommt langsam in die Jahre. 2011 hat die Hälfte aller Anlagen das Höchstalter von 30 Jahren erreicht. Bei einem Kernkraftanteil von 77 Prozent an der Energieproduktion kommt also finanziell und organisatorisch ein regelrechter Kraftakt auf Frankreich zu.

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

Energie, Sonne, Wind
Wind und Wasser sollen neue Energieträger werdenBild: AP

Zweites Standbein der französischen Stromproduktion sollen nach dem Willen der Politik die erneuerbaren Energien werden. Mit Biomasse, Wind und Wasser könne mehr Abwechslung in den Energiemix gebracht werden, ohne dabei der Umwelt zu schaden. Bis zum Jahr 2010 soll rund ein Fünftel der französischen Energie aus alternativen Energien kommen, so will es die EU für alle Mitgliedsstaaten.

Den Schwerpunkt will Frankreich dabei auf Wasser- und Windkraft legen, beide Bereiche werden seit Jahren erfolgreich genutzt und sind kaum umstritten. Ökonomische Energiepolitik soll allerdings nicht nur Aufgabe der Politik bleiben. Mit einem eigens dafür geschaffenen Programm will Sarkozy den Franzosen das Stromsparen beibringen.