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Neues Regelpaket für die Formel 1

10. Dezember 2013

Im Schnelldurchgang beschließen die Spitzengremien der Formel 1 ein ganzes Paket neuer Regeln für die kommende Saison. Die Vorschläge für Pflicht-Boxenstopps und ein erhöhtes Gewichtslimit werden abgelehnt.

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Formel-1-Pilot Sebastian Vettel in seinem Red Bull (Foto: REUTERS/Mike Stone)
Bild: Reuters

Im Zuge ihrer Regeldebatte haben die Formel-1-Teams den Wunsch von Reifenhersteller Pirelli nach zwei Pflicht-Boxenstopps pro Rennen abgelehnt. Mit dem Zwang zu mindestens zwei Reifenwechseln pro Grand Prix sollte ein erneuter Dauerstreit um die empfindlichen Pneus wie in der abgelaufenen Saison verhindert werden. Vor allem in der ersten Hälfte dieses Jahres hatte es immer wieder Ärger um die Reifen gegeben. Die Teams sahen den Vorschlag jedoch als zu großen Eingriff in ihre Rennstrategien an und fürchteten zudem, dass dann künftig die meisten Grand Prix gleichförmig verlaufen könnten.

Dem von Pirelli gewünschten Zusatztest in Bahrain stimmten die Formel-1-Verantwortlichen indes zu. Vom 17. bis 19. Dezember darf der italienische Hersteller mit Autos aus dieser Saison seine künftigen Reifenmodelle ausprobieren. Das sportliche Regelwerk sei aus Sicherheitsgründen in diesem Punkt geändert worden, teilte der Internationale Automobilverband FIA mit. Red Bull, Mercedes, Ferrari, McLaren, Toro Rosso und Force India nahmen die Einladung von Pirelli für die Testfahrten in Sachir an.

Doppelte Punkte im letzten Rennen

Bei dem Treffen in Paris erteilten die Spitzengremien auch einer Ausgabengrenze, die von 2015 an wirksam werden soll, Grünes Licht. Zudem werden künftig im Finalrennen der Saison doppelte Punkte für Fahrer und Teams verteilt. Ein Vorschlag der wilde Diskussionen auslöste: "Das ist unsinnig und bestraft diejenigen, die eine ganze Saison lang hart gearbeitet haben", schimpfte Weltmeister Sebastian Vettel bei "Sport Bild online". "Das geht einen Schritt zu weit", befand das renommierte Fachmagazin "Autosport". "Die Formel 1 ist kein Zirkus voller Werbegags", schimpfte die britische "Daily Mail".

Spontane Abstimmungen in Fanforen sahen die Gegner der Reform klar in der Überzahl. Die ursprüngliche Idee für den Punkte-Bonus soll von Chefvermarkter Bernie Ecclestone stammen, der vorzeitigen WM-Entscheidungen wie in diesem Jahr durch Dauersieger Vettel vorbeugen will. "Man stelle sich mal vor, am letzten Bundesliga-Spieltag gäbe es plötzlich doppelte Punktzahl", sagte Vettel. "Ich schätze die alten Traditionen in der Formel 1 und verstehe diese neue Regel nicht."

Keine Proteste gab es gegen die Neuerung, dass sich die Piloten von 2014 an feste Nummern zwischen 2 und 99 aussuchen dürfen, die 1 bleibt für den Weltmeister reserviert. Einigung wurde auch über die Einführung von Fünf-Sekunden-Strafen für kleinere Regelverstöße erzielt. Durchgefallen ist bei den Teams indes der Vorschlag, das zulässige Maximalgewicht für Auto und Fahrer um zehn Kilogramm zu erhöhen. Damit sollte ein möglicher Nachteil für größere und schwerere Piloten ausgeschlossen werden. Ferrari, Mercedes und Lotus votierten dagegen.

ck/asz (sid, dpa)