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Neues Ultimatum zu Entführungsfall

2. Oktober 2014

Die Kidnapper von zwei deutschen Seglern auf den Philippinen wiederholen die Drohung, ihre Geiseln zu töten. Sie verlängern aber die gesetzte Frist.

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Karte Philippinen deutsche Geiseln

Die islamistischen Abu-Sayyaf-Terroristen, in deren Gewalt sich zwei Deutsche befinden, haben ihr Ultimatum für die Zahlung eines Lösegeldes um eine Woche verlängert. "Nach Freitag, dem 17. Oktober 2014 um drei Uhr nachmittags werdet ihr keinen der beiden lebend wiedersehen", zitierten lokale Medien einen Sprecher der Gruppe. Die Öffentlichkeit werde die Hinrichtung zu sehen bekommen, "um zu zeigen, dass wir keine Spielchen spielen".

Die Abu-Sayyaf-Mitglieder verlangen, Deutschland müsse aufhören, die US-Militäraktionen gegen die Extremistengruppe "Islamischer Staat" (IS) im Irak und Syrien zu unterstützen. Außerdem fordern sie ein Lösegeld in Höhe von 5,6 Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro). Bisher wurden Abu Sayyaf Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida nachgesagt. Jetzt soll die Gruppe zur Gefolgschaft des IS zählen.

Mit Waffengewalt verschleppt

Die beiden deutschen Segler, ein 74 Jahre alter Mann und eine 55-jährige Frau, waren im April mutmaßlich mit Waffengewalt von ihrer Jacht verschleppt worden. Die Behörden vermuten, dass sie auf der Insel Jolo, einer der Hochburgen der Extremisten, festgehalten werden.

Das Paar wollte ursprünglich von der philippinischen Westküste nach Malaysia segeln. Das Boot der beiden wurde am 26. April verlassen im Hafen Bataraza im Westen der Philippinen gefunden. Am Montag baten die Geiseln über einen lokalen Radiosender die Regierungen in Berlin und Manila um Hilfe.

Das Auswärtige Amt hat einen Krisenstab eingerichtet. Eine Ministeriumssprecherin hatte vergangene Woche erklärt, Drohungen seien kein geeignetes Mittel, um Einfluss auf die Syrien- oder Irakpolitik der Bundesregierung zu nehmen.

Wiederholt Ausländer verschleppt

Werner und Renate Wallert vor ihrem Haus in Göttingen (Archivbild: dpa)
Früher in der Gewalt der Abu Sayyaf: Ehepaar Wallert nach der Freilassung im Jahr 2000Bild: picture-alliance/dpa

Die Terrorgruppe Abu Sayyaf erlangte mehrfach Aufmerksamkeit mit Entführungen westlicher Ausländer. Im April 2000 verschleppte die Gruppe mehrere Touristen von der malaysischen Insel Sipadan, darunter auch das deutsche Ehepaar Renate und Werner Wallert sowie deren Sohn, die nach zum Teil monatelanger Gefangenschaft freigelassen wurden.

jj/wl (dpa, rtr)