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Neuheiten auf der CES Las Vegas

4. Januar 2017

Die Technik-Messe CES in Las Vegas geht am Mittwoch mit ersten Neuheiten-Vorstellungen an den Start. Im Mittelpunkt stehen selbstfahrende Autos und vernetzte Technik mit Verbindung zu künstlicher Intelligenz.

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USA CES 2017 Elektrowagen FF91
Bild: Reuters/S. Marcus

Die CES in Las Vegas hat sich von einer reinen Elektronik-Messe immer mehr auch zu einer Autoshow entwickelt. Selbstfahrende und elektrische Autos dürften auch diesmal viele andere Gadgets in den Hintergrund drängen.

Die Autofirma Faraday Future, die Anbietern von Elektrofahrzeugen wie Tesla Konkurrenz machen will, hat ihr erstes Produktionsmodell vorgestellt. Der Wagen mit der Bezeichnung FF91 (Artikelbild) soll ab 2018 ausgeliefert werden, wie Entwicklungschef Nick Sampson am Dienstag ankündigte. Einen Preis nannte Faraday Future nicht. Wer vorbestellt, muss 5000 US-Dollar hinterlegen. 

Faraday Future will den FF91 mit über 30 Sensoren für autonomes Fahren ausstatten und demonstrierte eine automatische Einparkfunktion, bei der sich der Wagen selbst eine freie Stelle auf einem Parkplatz sucht. Auch andere Hersteller entwickeln solche Systeme.

Auch Microsoft will an der Zukunft des Autos mitwirken. In Las Vegas zeigt der Softwarekonzern, wie sich mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Sicherheit des Fahrers oder die Integration personalisierter Funktionen verbessern lassen. Auf Basis der Cloud-Plattform Azure soll das System zum Beispiel die aktuelle Verkehrssituation und das Fußgängeraufkommen erfassen und analysieren. Der Partner NXP zeigt, wie Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur kommunizieren und frühzeitig vor Gefahrensituationen warnen können.

Autos für die Smartphone-Generation

Fiat Chrysler präsentierte den Prototyp des Elektro-Minivans "Portal". Damit will der Konzern vor allem jüngere Käufer ansprechen. Die Türen werden seitlich aufgeschoben, im Innenraum können bis auf den Fahrersitz alle Sitze verschoben oder herausgenommen werden.

Das Elektroauto soll auch autonom fahren können, sobald die Funktionen verfügbar sind. Kameras sollen die Besitzer schon in der Nähe erkennen und die Türen öffnen - einen Schlüssel soll man nicht mehr brauchen. Ein Ziel der Entwickler sei es gewesen, ein Auto für junge Käufer so begehrt zu machen wie ein Smartphone, sagte Chrysler-Managerin Ashley Edgar.

Der Autobranche ist im Wandel, auch weil es für mehr jüngere Menschen wichtiger wird, Mobilität zu nutzen als ein eigenes Auto zu besitzen. Deshalb investieren die Hersteller auch verstärkt in Online-Fahrdienste.

Deutsche Autobauer, die in den vergangenen beiden Jahren Prototypen und Konzepte für selbstfahrende oder elektrisch betriebene Wagen vorgestellt hatten, bleiben diesmal im Hintergrund.

Sprechen mit dem Kühlschrank

Das Smart Home mit seinen vernetzten Lampen, Steckdosen, Türschlössern, Thermostaten und allen Arten von Hausgeräten eroberte sich schon in den vergangenen Jahren immer mehr Platz in den CES-Hallen - und der Trend steht erst am Anfang. Jetzt kommen auch digitale Assistenten dazu.

Die werden zunehmend über Sprache gesteuert. In diesem Jahr dürften Computer zum ersten Mal gesprochene Worte genauso gut verstehen wie Menschen, sagte der Chefökonom des amerikanischen Elektronik-Branchenverbandes CTA, Shawn DuBravac, am Dienstag.

Bei solcher Software zeichnet sich ein Wettstreit von Plattformen großer Tech-Konzerne ab: Alexa von Amazon, Siri von Apple, Googles Assistant und Cortana von Microsoft.

Dabei gelang Amazon zur CES ein erster Schritt, um Alexa über den hauseigenen smarten Lautsprecher "Echo" hinaus auch in Geräte anderer großer Hersteller zu bringen. Der weltgrößte PC-Anbieter Lenovo stellte in Las Vegas einen ähnlich aussehenden Lautsprecher vor, in dem Alexa das Herzstück ist.

Unterhalten kann man sich auch mit den Kühlschranken, die der Elektronikkonzern Samsung auf der Messe vorstellte. Per Sprachbefehl könne man die Einkaufsliste ergänzen oder ein Produkt bestellen, hieß es. Samsung vernetzt auch andere Hausgeräte wie Öfen und Herde, die vom Smartphone aus gesteuert werden können.

Weitere Schwerpunkte der CES sind in diesem Jahr Drohnen, virtuelle Realität und tragbare Wearables. Zu der Messe, die offiziell vom 5. bis 8. Januar geöffnet hat, werden rund 170.000 Fachbesucher in der Glücksspiel-Metropole erwartet.

bea/hb (dpa,afp)