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Bruder von "Bataclan"-Attentäter verurteilt

6. Juli 2016

Das Pariser Gericht entschied: Karim Mohammed-Aggad reiste 2013 nach Syrien, um an der Seite des IS zu kämpfen. Sein Bruder ist für 90 Opfer mitverantwortlich, die bei den Terroranschlägen am 13. November getötet wurden.

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Nachtclub Bataclan in Paris (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/G.Roth

Karim Mohamed-Aggad und sechs weitere Angeklagte im Alter zwischen 24 und 27 hätten sich in Syrien einem islamistischen Netzwerk angeschlossen und seien von Kämpfern des "Islamischen Staats" (IS) trainiert worden, urteilte das Pariser Strafgericht. Beweise habe die Polizei durch die Auswertung von Abhörgeräten und entsprechenden Dokumenten erhalten, die auf den Computern und Mobiltelefonen der Verdächtigen gefunden wurden, erklärte Staatsanwalt Nicolas Le Bris.

Zu der Gruppe gehörte auch Karim Mohamed-Aggad. Sein Bruder Foued war einer der Selbstmordattentäter, die am 13. November vergangenen Jahres im Pariser Musikclub Bataclan 90 Menschen töteten. Insgesamt fielen den IS-Attentätern an diesem Tag 130 Menschen zum Opfer.

"Du hast dich für deine Freunde entschieden"

Die beiden Brüder und acht weitere junge Männer aus der elsässischen Stadt Straßburg waren im Dezember 2013 nach Syrien gereist. Während zwei der mutmaßlichen Dschihadisten in dem Bürgerkriegsland getötet wurden, kehrten die anderen nach wenigen Monaten nach Frankreich zurück - mit Ausnahme von Foued Mohamed-Aggad. Während des Prozesses distanzierte sich Karim von seinem Bruder Foued mit den Worten "Du hast dich für deine Freunde, nicht für deine Familie entschieden."

Alle Angeklagten hatten den Vorwurf zurückgewiesen, in den Reihen des IS gekämpft zu haben. Sie gaben an, in Syrien humanitäre Hilfe geleistet zu haben. Fotos zeigen einige der Angeklagten allerdings in Kampfanzug und mit Waffen.

nin/kle (rtr, ape)