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Neurochirurg will Präsident der USA werden

4. Mai 2015

Der international renommierte Arzt Ben Carson will es wissen. Nach seiner Karriere als Arzt strebt er eine zweite in der Politik an. Unterstützt nicht nur von der Tea Party macht er seine Ambitionen jetzt offiziell.

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Ben Carson im Januar in San Diego (Foto: rtr)
Ben Carson im Januar in San DiegoBild: Reuters

Der weltbekannte Neurochirurg im Ruhestand, Ben Carson, strebt für die Republikaner eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat für 2016 an. Das machte Carson jetzt in Florida in einem Interview des Senders CBS deutlich. Seine offizielle Kandidatur will der 63-Jährige noch an diesem Montag in Detroit bekannt geben.

"Viele Leute haben mir nahegelegt für das Präsidentenamt zu kandidieren, eben weil ich kein Politiker bin", sagte Carson. Er ist der erste Afroamerikaner unter den nunmehr vier Kandidaten der Republikaner für die Wahl im November nächsten Jahres und gilt als Liebling der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung der Partei.

Die Öffentlichkeit kennt ihn vor allem als Mediziner, der etliche spektakuläre Operationen zur Trennung siamesischer Zwillinge vorgenommen hat. 1987 trennte er erfolgreich die Binder-Zwillinge aus Ulm, die am Kopf zusammengewachsen waren. Man sagt ihm "Begnadete Hände" nach, so heißt auch seine Bestseller-Biographie.

Abrechnung mit Obama

2013 hielt Carson bei einem Bankett für politische Entscheidungsträger in Washington seine erste längere Rede. Sie glich einer Abrechnung mit der Politik von Präsident Barack Obama. Die Unterstützung der Tea-Party-Bewegung ist ihm seither gewiss. Aber eben nicht nur die. Auch in vielen anderen Kreisen genießt der Chirurg höchsten Respekt.

In einem Internet-Video begründet der Arzt seine Kandidatur auch damit, dass er wisse, was es heiße, in schwierigen Verhältnissen aufzuwachsen. Er wisse auch, dass Bildung der Weg aus der Armut sei. Carson wuchs in den Ghettos von Detroit auf. Seine Mutter habe ihn täglich in die Bibliothek geschickt, damit er lerne, sein Gehirn zu benutzen, erzählt er immer wieder. Nach seinem Studium wurde er mit 33 Jahren jüngster Chefchirurg des John-Hopkins-Universitätsklinikums in Baltimore.

Wie Obama gilt Carson als Musterbeispiel dafür, dass es in den USA auch ein Schwarzer aus schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen ganz nach oben schaffen kann. Vielen schwarzen Jugendlichen ist er ein Vorbild.

Nach Umfragen werden Carson bei seinen Ambitionen auf das Weiße Haus gute Chancen eingeräumt.

se/haz (rtre, ape)