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News kompakt: Schwere Niederlage für Google vor US-Gericht

6. August 2024

Google wurde schuldig gesprochen, mit seiner Suchmaschine eine illegale Monopolbildung betrieben zu haben. In Bangladesch geht die Armee auf die Studenten zu. Das Wichtigste in Kürze.

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Das Logo von Google an einem Gebäude der Konzernzentrale im US-Bundesstaat Kalifornien
Das Logo von Google an einem Gebäude der Konzernzentrale im US-Bundesstaat Kalifornien Bild: Andrej Sokolow/dpa/picture alliance

Im Rechtsstreit um die Suche im Internet hat Google in den USA eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Ein Bundesgericht in Washington sprach den US-Technologieriesen schuldig, mit seiner Suchmaschine eine illegale Monopolbildung betrieben zu haben. Das Urteil bezieht sich auf die Milliardensummen, die Google über Jahre hinweg an andere Unternehmen gezahlt hat, um für die standardmäßige Vorinstallation seiner Suchmaschine auf deren Geräten und Internetbrowsern zu sorgen. Google habe mit seinen milliardenschweren Exklusivverträgen mit Apple oder Samsung die Suchmaschinen-Konkurrenz systematisch ausgebootet, hieß es.

Über die Höhe der von Google zu entrichtenden Strafzahlungen und andere Konsequenzen aus dem Schuldspruch soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Die Klage des US-Justizministeriums gegen Google stammt aus dem Jahr 2020 und damit noch aus der Zeit der Präsidentschaft von Donald Trump. Ihr schlossen sich viele US-Bundesstaaten an. Unter Präsident Joe Biden wurde die Klage fortgeführt. Google will gegen das Urteil Berufung einlegen.

Militärchef in Bangladesch sucht Dialog mit Studenten

Nach dem Rücktritt der autokratisch herrschenden Langzeit-Ministerpräsidentin Sheikh Hasina in Bangladesch treibt der Armeechef des Landes die Bildung einer Übergangsregierung voran. Armeechef Waker-Uz-Zaman wolle sich an diesem Dienstag mit den Anführern der Studentenproteste treffen, teilte das Militär mit. Die Studentenbewegung, die seit Wochen Hasinas Rücktritt gefordert hatte, machte deutlich, dass sie eine Interimsregierung unter Führung des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus anstrebt.

Muhammad Yunus sitzt an einem Tisch
Der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus wurde 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet Bild: DW

Eine andere Regierung werde nicht akzeptiert, sagte Nahid Islam, einer der Hauptorganisatoren der Studentenbewegung in Bangladesch, in einem Facebook-Video mit drei weiteren Anführern.

Nikkei holt nach Börsenbeben wieder kräftig auf

Mit einer Kehrtwende haben sich die japanischen Aktienmärkte von ihrem historischen Einbruch am Montag erholt. Nach dem größten Tagesverlust seit dem sogenannten Schwarzen Montag 1987 verzeichnete der Leitindex Nikkei nun den größten Tages-Punktgewinn seiner Geschichte. Er verbuchte kurz vor Mittag (Ortszeit) ein Plus von 9,4 Prozent, nachdem er gestern um 12,4 Prozent gefallen war. 

Elektronische Anzeigetafel mit dem Nikkei-Wert zum Börsenschluss
Am Montag hatte der japanische Nikkei-Index 12,4 Prozent eingebüßtBild: Chiharu Horikoshi/Jiji Press/dpa/picture alliance

Schwache US-Arbeitsmarktdaten und die damit verbundene Sorge vor einem Wirtschaftsabschwung in der weltgrößten Volkswirtschaft sowie die unsichere Lage im Nahen Osten hatten die Börsenkurse rund um den Globus am Montag auf Talfahrt geschickt. Auch an den europäischen Börsen in Frankfurt am Main, Paris und London ging es am Montag abwärts. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Minus von 2,6 Prozent aus dem Handel.

USA verlassen letzte Basis im westafrikanischen Niger

Die USA haben einen Großteil ihrer Truppen aus dem westafrikanischen Sahel-Staat Niger abgezogen. Eine Abschiedszeremonie fand im US-Luftstützpunkt in der Wüstenstadt Agadez statt. Von dort aus überwachten die USA mit zeitweise rund 1000 Militärangehörigen im Land seit 2019 mit Drohnen die Aktivitäten von Terrorgruppen und Menschenschmugglern in Libyen und dem Sahel. Der Abzug soll bis Mitte September beendet sein.

Die Flaggen der USA und des Nigers auf dem Luftwaffenstützpunkt in Agadez
Der US-Stützpunkt in Agadez (Archivbild) Bild: Carley Petesch/AP Photo/picture alliance

Bis zu einem Militärputsch im Juli 2023 hatte der Niger als letzter demokratischer Partner des Westens im Kampf gegen islamistischen Terrorismus im Sahel gegolten. Deutschland will den Lufttransportstützpunkt der Bundeswehr am Rande der Hauptstadt Niamey bis Ende August räumen.

Bulgarien muss schon wieder wählen

In Bulgarien ist ein dritter und damit letzter Anlauf zur Regierungsbildung gescheitert. Die kleine populistische Partei ITN, die vor einer Woche von Staatschef Rumen Radew mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden war, gab das Mandat zurück. Bei Gesprächen mit anderen Parteien konnte sie nicht die für eine Regierung erforderliche Mehrheit von 121 der 240 Parlamentarier überzeugen.

Rumen Radew spricht zu Reportern
Bulgariens Präsident Rumen Radew (Archivbild aus 2023) Bild: Alex Halada/APA/picture alliance

In dem EU-Land muss es nun im Herbst eine weitere Neuwahl geben. Es wäre die siebte Parlamentswahl in Bulgarien seit April 2020. Präsident Radew muss jetzt einen Wahltermin bestimmen und einen Interimsregierungschef ernennen. Dieser soll dann ein Übergangskabinett aufstellen.

Ein Toter und vier Verletzte bei Absturz von Gletschereis am Mont Blanc

Beim Absturz eines Eisblocks im Mont-Blanc-Massiv sind ein Bergsteiger getötet und vier weitere verletzt worden. Das Unglück habe sich in etwa 4100 Metern Höhe ereignet, teilten die zuständigen Behörden in Frankreich mit. Ein sogenannter Sérac - ein Gletschereis-Turm - habe sich gelöst und sei nach unten gestürzt. Zum Zeitpunkt des Absturzes des Eisblocks hätten sich 15 Menschen im Gefahrengebiet befunden, hieß es weiter.

Blick auf die französische Seite des Mont-Blanc-Massivs
Blick auf die französische Seite des Mont-Blanc-Massivs Bild: PHILIPPE DESMAZESAFP

Der Mont Blanc an der Grenze zwischen Frankreich und Italien ist wegen seiner Höhe von mehr als 4800 Metern Wetterbedingungen extrem ausgesetzt.

se/jj/pg (dpa, rtr, afp, kna)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.