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PolitikGlobal

News kompakt: Weitere Eskalation im Israel-Hamas-Krieg

10. August 2024

Bei einem Angriff Israels im Gazastreifen sind möglicherweise 100 Menschen ums Leben gekommen. Keine Überlebenden beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Brasilien. Das Wichtigste in Kürze.

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Gazastreifen Gaza | Menschen in Trümmern auf Schulhof  (10.08.2024)
Schulhof der von Israel attackierten Schule in Gaza-Stadt nach dem AngriffBild: Omar Al-Qattaa/AFP/Getty Images

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule in der Stadt Gaza sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 100 Menschen getötet worden. Israels Armee habe das als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Gebäude während des muslimischen Fadschr-Gebets am frühen Morgen attackiert, erklärte das von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Medienbüro. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee teilte ihrerseits mit, sie habe eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas in dem Schulgebäude im Gazastreifen angegriffen. Von dort aus seien Terror-Anschläge gegen Israel vorbereitet worden. Angaben zu Opfern machte die israelische Armee nicht.

Keine Überlebenden bei Flugzeugunglück in Brasilien

Beim Absturz einer Passagiermaschine in Brasilien sind alle 61 Insassen ums Leben gekommen. Dies teilte die Verwaltung der Stadt Valinhos nahe der Absturzstelle im Bundesstaat São Paulo mit. Das zweimotorige Propellerflugzeug vom Typ ATR 72-500 war am Freitag von Cascavel im Süden Brasiliens zu einem Flughafen in der Nähe der Metropole São Paulo unterwegs.

Trümmer der abgestürzten ATR 72-500 in Vinhedo (09.08.2024)
Trümmer der abgestürzten ATR 72-500 in Vinhedo (am Freitag)Bild: Felipe Magalhaes Filho/AP/dpa/picture alliance

Auf Internetvideos ist zu sehen, wie das Flugzeug in der Luft ins Trudeln geriet und vom Himmel fiel. Daten der Plattform Flightradar 24 legen nahe, dass das die Maschine in weniger als einer Minute um fast 4000 Höhenmeter absackte. Es stürzte in eine Wohnsiedlung, am Boden wurde niemand verletzt.

Atombehörde wegen AKW in Kursk besorgt

Angesichts des ukrainischen Vorstoßes auf das russische Gebiet Kursk warnt die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA vor möglichen Gefahren für das dortige Kernkraftwerk. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi rief beide Seiten auf, "sich maximal zurückzuhalten, um einen nuklearen Unfall mit potenziell ernsten Strahlungsfolgen zu vermeiden". Er stehe persönlich in Kontakt mit den zuständigen Behörden beider Länder.

Das Atomkraftwerk liegt etwa 100 Kilometer von Russlands Grenze zur Ukraine entfernt. Der Pressedienst des AKW teilte mit, derzeit funktioniere dort alles normal.

In Folge der ukrainischen Offensive in Kursk beschoss die russische Armee am Freitag einen Supermarkt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka. Dabei wurden mindestens 14 Menschen getötet und weitere 40 verletzt.

Hohe Gefängnisstrafe für Kapitol-Stürmer

Ein Gericht in den USA hat einen der Angreifer auf das Kapitol in Washington wegen besonderer Gewalttätigkeit bei der Erstürmung 2021 zu 20 Jahren Haft verurteilt. In der Anklageschrift hieß es, der 37-jährige Kalifornier habe "Fahnenstangen, Krücken, Pfefferspray, zerbrochene Möbelstücke und alles, was ihm in die Hände fiel, als Waffen gegen die Polizei eingesetzt". Es handelt sich um die bislang zweithöchste Strafe im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol.

USA Washington | Sturm von Trump-Anhängern auf das US-Kapitol (06.01.2021)
Sturm von Trump-Anhängern auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021Bild: Jose Luis Magana/AP/picture alliance

Bei dem Angriff auf den Sitz der beiden US-Parlamentskammern am 6. Januar 2021 waren fünf Menschen ums Leben gekommen und 140 Sicherheitskräften verletzt worden. Das Datum gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Damit wollten fanatische Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump verhindern, dass dort der Wahlsieg von Joe Biden formell beglaubigt wird.

China wendet sich im Zollstreit um E-Autos an die WTO

Der Streit um vorläufige Zölle der Europäischen Union auf Elektroautos aus China geht in die nächste Runde: Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, wendet sich die Volksrepublik an das Streitschlichtungsgremium der Welthandelsorganisation (WTO). Als Grund nennt das Ministerium den Schutz der Rechte und Interessen der heimischen E-Auto-Industrie. Die EU-Entscheidung verletze WTO-Regeln und untergrabe zudem die Bekämpfung des Klimawandels.

China Yantai | Luftaufnahme: Reihen chinesischer E-Autos vor der Verladung (18.04.2024)
Chinesische Export-E-Autos vor der Verladung in Yantai (im April)Bild: AFP

Ob die Zölle tatsächlich fällig werden, will die EU-Kommission bald mit den Mitgliedstaaten klären. Brüssel war zu dem Schluss gekommen, dass E-Autos in China unfair subventioniert werden und Importe aus diesem Land die Industrie in der EU gefährden. Die Aufschläge gegen chinesische Hersteller sollen bis zu 37,6 Prozent reichen.

Mehrheit der jungen Menschen auf finanzielle Hilfe angewiesen

In Deutschland bestreiten nur 39 Prozent der jungen Menschen ihren Lebensunterhalt überwiegend durch eigene Erwerbstätigkeit. Die weit überwiegende Zahl der 15- bis 24-Jährigen ist damit hauptsächlich auf die Unterstützung durch die Familie oder auf staatliche Leistungen angewiesen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Vor 30 Jahren habe die Quote der jungen Leute mit eigenständigem Lebensunterhalt noch bei gut 47 Prozent gelegen. Seitdem sei der Anteil junger Menschen, die sich noch in Schule, Studium oder Ausbildung befinden, ständig gestiegen. Nur für knapp ein Prozent der 15- bis 24-Jährigen sei derzeit ein eigenes Vermögen die Quelle des Lebensunterhalts, hieß es bei den Statistikern in Wiesbaden weiter.

sti/kle/ack/AR (ap, afp, dpa, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.30 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.