News kompakt: Weitere Eskalation im Israel-Hamas-Krieg
10. August 2024Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule in der Stadt Gaza sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 100 Menschen getötet worden. Israels Armee habe das als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Gebäude während des muslimischen Fadschr-Gebets am frühen Morgen attackiert, erklärte das von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Medienbüro. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee teilte ihrerseits mit, sie habe eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas in dem Schulgebäude im Gazastreifen angegriffen. Von dort aus seien Terror-Anschläge gegen Israel vorbereitet worden. Angaben zu Opfern machte die israelische Armee nicht.
Keine Überlebenden bei Flugzeugunglück in Brasilien
Beim Absturz einer Passagiermaschine in Brasilien sind alle 61 Insassen ums Leben gekommen. Dies teilte die Verwaltung der Stadt Valinhos nahe der Absturzstelle im Bundesstaat São Paulo mit. Das zweimotorige Propellerflugzeug vom Typ ATR 72-500 war am Freitag von Cascavel im Süden Brasiliens zu einem Flughafen in der Nähe der Metropole São Paulo unterwegs.
Auf Internetvideos ist zu sehen, wie das Flugzeug in der Luft ins Trudeln geriet und vom Himmel fiel. Daten der Plattform Flightradar 24 legen nahe, dass das die Maschine in weniger als einer Minute um fast 4000 Höhenmeter absackte. Es stürzte in eine Wohnsiedlung, am Boden wurde niemand verletzt.
Atombehörde wegen AKW in Kursk besorgt
Angesichts des ukrainischen Vorstoßes auf das russische Gebiet Kursk warnt die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA vor möglichen Gefahren für das dortige Kernkraftwerk. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi rief beide Seiten auf, "sich maximal zurückzuhalten, um einen nuklearen Unfall mit potenziell ernsten Strahlungsfolgen zu vermeiden". Er stehe persönlich in Kontakt mit den zuständigen Behörden beider Länder.
Das Atomkraftwerk liegt etwa 100 Kilometer von Russlands Grenze zur Ukraine entfernt. Der Pressedienst des AKW teilte mit, derzeit funktioniere dort alles normal.
In Folge der ukrainischen Offensive in Kursk beschoss die russische Armee am Freitag einen Supermarkt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka. Dabei wurden mindestens 14 Menschen getötet und weitere 40 verletzt.
Hohe Gefängnisstrafe für Kapitol-Stürmer
Ein Gericht in den USA hat einen der Angreifer auf das Kapitol in Washington wegen besonderer Gewalttätigkeit bei der Erstürmung 2021 zu 20 Jahren Haft verurteilt. In der Anklageschrift hieß es, der 37-jährige Kalifornier habe "Fahnenstangen, Krücken, Pfefferspray, zerbrochene Möbelstücke und alles, was ihm in die Hände fiel, als Waffen gegen die Polizei eingesetzt". Es handelt sich um die bislang zweithöchste Strafe im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol.
Bei dem Angriff auf den Sitz der beiden US-Parlamentskammern am 6. Januar 2021 waren fünf Menschen ums Leben gekommen und 140 Sicherheitskräften verletzt worden. Das Datum gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Damit wollten fanatische Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump verhindern, dass dort der Wahlsieg von Joe Biden formell beglaubigt wird.
China wendet sich im Zollstreit um E-Autos an die WTO
Der Streit um vorläufige Zölle der Europäischen Union auf Elektroautos aus China geht in die nächste Runde: Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, wendet sich die Volksrepublik an das Streitschlichtungsgremium der Welthandelsorganisation (WTO). Als Grund nennt das Ministerium den Schutz der Rechte und Interessen der heimischen E-Auto-Industrie. Die EU-Entscheidung verletze WTO-Regeln und untergrabe zudem die Bekämpfung des Klimawandels.
Ob die Zölle tatsächlich fällig werden, will die EU-Kommission bald mit den Mitgliedstaaten klären. Brüssel war zu dem Schluss gekommen, dass E-Autos in China unfair subventioniert werden und Importe aus diesem Land die Industrie in der EU gefährden. Die Aufschläge gegen chinesische Hersteller sollen bis zu 37,6 Prozent reichen.
Mehrheit der jungen Menschen auf finanzielle Hilfe angewiesen
In Deutschland bestreiten nur 39 Prozent der jungen Menschen ihren Lebensunterhalt überwiegend durch eigene Erwerbstätigkeit. Die weit überwiegende Zahl der 15- bis 24-Jährigen ist damit hauptsächlich auf die Unterstützung durch die Familie oder auf staatliche Leistungen angewiesen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Vor 30 Jahren habe die Quote der jungen Leute mit eigenständigem Lebensunterhalt noch bei gut 47 Prozent gelegen. Seitdem sei der Anteil junger Menschen, die sich noch in Schule, Studium oder Ausbildung befinden, ständig gestiegen. Nur für knapp ein Prozent der 15- bis 24-Jährigen sei derzeit ein eigenes Vermögen die Quelle des Lebensunterhalts, hieß es bei den Statistikern in Wiesbaden weiter.
sti/kle/ack/AR (ap, afp, dpa, rtr)
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