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Niersbach: "Absolut reines Gewissen"

Calle Kops dpa, sid
6. März 2016

Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach beteuert erneut, nichts Unrechts getan zu haben. Allerdings geraten seine Posten in FIFA- und UEFA-Exekutivkomitee durch mögliche Sanktionen der FIFA- Ethikkommission in Gefahr.

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Der ehemalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach im Porträt (Foto: Andreas Gebert dpa Bildfunk)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Zwei Tage nach der Veröffentlichung des Freshfields-Reports hat sich der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in der WM-Affäre verteidigt. "Ich habe weder angewiesen, dass ein Ordner aus dem Archiv geholt wird, noch habe ich einen verschwinden lassen. Dieser Vorwurf macht mir persönlich am meisten zu schaffen", sagte der 65-Jährige der "Welt am Sonntag".

Niersbach ist in dem Untersuchungsbericht der Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer massiv belastet worden, weil er von den dubiosen Zahlungen nach der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 früher wusste, als er zunächst öffentlich angab. Zu den Vorwürfen zählt auch, dass eine Mitarbeiterin von ihm einen Aktenordner mit der Aufschrift "FIFA 2000" aus dem DFB-Archiv entnommen haben soll, der seitdem verschwunden ist.

"Hätte früher informieren sollen"

"Was die WM angeht, habe ich für mich ein absolut reines Gewissen", sagte Niersbach in dem "WamS"-Interview. "Was die Vorgänge ab Sommer 2015 angeht, muss ich bekennen, dass ich mich bemüht habe, Klarheit in die Sache zu bringen. Rückblickend muss ich sagen, dass ich das Präsidium früher hätte informieren sollen. Das bedaure ich."

Trotz seines Rücktritts als DFB-Präsident sitzt Niersbach weiter in den Exekutivkomitees des Weltverbands FIFA und des europäischen Verbands UEFA. Diese Posten will er auch nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts behalten. "Das habe ich vor, ja", sagte er. "Es ist seit langem verabredet, dass der Freshfields-Bericht an die Ethikkommission der FIFA geht und dort entschieden wird, ob man mir ein Fehlverhalten ankreidet oder nicht. Ich denke nein und habe Vertrauen in die Abläufe in der Ethikkommission."

ck/tk (dpa, sid)