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Nil-Staaten schließen Abkommen

23. März 2015

Seit Jahren streiten Äthiopien, Ägypten und der Sudan über die Verteilung des Nilwassers. Jetzt stehen die Zeichen auf Entspannung: Die Staaten schlossen ein Abkommen über den Bau eines Mega-Staudamms.

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Ägyptens Al-Sisi, Äthiopiens Desalegn und Sudans al-Baschir (Foto: AP)
Bild: AP Photo/Mohammed Abd el-Moaty, Egyptian Presidency

Wegen des riesigen Staudamm-Projekts am Oberlauf des Blauen Nils in Äthiopien ist das Verhältnis zwischen Äthiopien und den stromabwärts gelegenen Ländern Ägypten und Sudan seit Jahren angespannt. Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi hatte Äthiopien aus Angst vor Wasserknappheit bereits 2013 indirekt mit Krieg gedroht. Doch die Spannungen sollen nun der Vergangenheit angehören. Die drei Staaten schlossen ein Grundsatzabkommen über den Bau eines Mega-Staudamms am Nil.

Abkommen zum Nutzen aller

Die Präsidenten Ägyptens und des Sudan, Abdel Fatah al-Sisi und Omar al-Baschir, sowie der äthiopische Regierungschef Hailemariam Desalegn nahmen an der Zeremonie in der sudanesischen Hauptstadt Khartum teil. Der "Renaissance"-Staudamm, der in Äthiopien entstehen soll, ist in Ägypten umstritten, da das Land auf den Nil als Trinkwasserreservoir und für die Bewässerung großer landwirtschaftlicher Flächen angewiesen ist. Ägypten ist zu 98 Prozent von dem Fluss abhängig.

Der Staudamm werde den drei Staaten "nicht schaden, insbesondere nicht dem ägyptischen Volk", sagte Desalegn. Das endgültige Abkommen werde auch "zum Nutzen Äthiopiens sein, ohne den Interessen Ägyptens und des Sudan zu schaden", betonte al-Sisi. Alle Seiten vertrauten sich gegenseitig "im Interesse der Entwicklung". Neben dem Abkommen zum Dammprojekt seien noch weitere Schritte nötig, um die Verteilung des Nilwassers zu garantieren, betonte er. Al-Baschir sprach von einem "historischen" Abkommen.

Größter Staudamm Afrikas

Der 3,2 Milliarden Euro teure Renaissance-Damm in Äthiopien soll nach Fertigstellung im Jahr 2017 bis zu 6000 Megawatt Strom erzeugen - etwa so viel wie fünf Atomkraftwerke. Der Damm wird dann der größte auf dem afrikanischen Kontinent sein. Äthiopien hatte bereits im Mai 2013 damit begonnen, den Nil für die Bauarbeiten umzuleiten.

Der Blaue Nil hat seine Quelle im Tana-See in Nordäthiopien. Im Sudan vereint sich der Strom mit dem Weißen Nil, der im Viktoriasee in Uganda entspringt, aber weitaus weniger Wasser trägt.

cr/ml (dpa, afp)