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Noch eine Zinssenkung in China

10. Mai 2015

Mit einer weiteren Zinssenkung versucht die chinesische Zentralbank, der schwächelnden Konjunktur auf die Beine zu helfen. Der Leitzins wird von 5,3 auf 5,1 Prozent zurückgenommen.

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Ein chinesischer Bankangestellter zählt Yuan-Geldscheine (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die an rasantes Wirtschaftswachstum gewöhnte Volksrepublik musste sich im ersten Quartal mit einem Plus von vergleichsweise mageren sieben Prozent begnügen - dem geringsten Zuwachs seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise vor rund sechs Jahren. Wichtige Frühindikatoren deuten zudem darauf hin, dass sich das Wachstum in China weiter abschwächen könnte. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Export-Statistiken blieben zudem hinter den Erwartungen zurück.

Dritter Zinsschritt in einem halben Jahr

Die Zentralbank in Peking reagierte auf diese Entwicklung jetzt mit der dritten Senkung des Leitzinses innerhalb von sechs Monaten. Auf der chinesischen Wirtschaft laste ein relativ großer Druck, während die Teuerungsrate insgesamt niedrig sei, begründeten die Notenbanker ihren Schritt. Der neue Leitzinssatz von 5,1 Prozent gelte von Montag an.

Die niedrigeren Zinsen sollen die Kreditkosten der Unternehmen senken und damit für Wachstum sorgen. Allerdings dürfte der Effekt begrenzt sein, sagten westliche Volkswirte. Zudem steckt die Notenbank nach Ansicht von Ökonomen in einem Dilemma: Auf der einen Seite will sie die Wirtschaft beleben. Zugleich muss sie die ausufernde Kreditvergabe zügeln.

Peking setzt auf Strukturwandel

Chinas Wirtschaft steckt mitten in einer Strukturreform. Die kommunistische Regierung versucht einen Kurwechsel - weg vom Exportboom hin zu stärkerer Binnennachfrage und zu Investitionen in die Infrastruktur. Erst jüngst teilte die Entwicklungs- und Reformkommission in Peking mit, bislang ausschließlich für Staatsbetriebe vorbehaltene Ausschreibungen in den Bereichen Energie, Transportwesen, Wasser und Umweltschutz würden auch für private Firmen geöffnet.

Die drei großen Wirtschaftsregionen USA, Europäische Union und China sind wirtschaftlich stark voneinander abhängig. Die EU ist Chinas größter Handelspartner, und China ist der zweitgrößte Handelspartner der EU - nach den USA. Der Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen der Volksrepublik und der EU kletterte 2014 im Vergleich zum Jahr davor um 9,1 Prozent auf ein Handelsvolumen von rund 468 Milliarden Euro.

wl/uh (rtre, dpa)