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Nowitzki bleibt Mavs trotz Playoff-Aus treu

26. April 2016

Für Dirk Nowitzki geht es wieder frühzeitig in die Sommerpause. Erneut ist für die Mavericks in der ersten Playoff-Runde Schluss. Der 37-Jährige will dennoch in Dallas bleiben - und erwägt ein Comeback im Nationalteam.

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Dirk Nowitzki greift sich enttäuscht an die Stirn (Foto: picture-alliance/dpa/L. W. Smith)
Bild: picture-alliance/dpa/L. W. Smith

Dirk Nowitzki trug das erneute frühe Playoff-Aus mit Fassung. Als die 1:4-Niederlage der Dallas Mavericks in der ersten Runde gegen die Oklahoma City Thunder am Montag (Ortszeit) durch das 104:118 in Oklahoma besiegelt war, verließ Deutschlands Basketball-Superstar das Parkett erhobenen Hauptes. Sogar die Fans der Thunder applaudierten, Nowitzki bedankte sich und streckte den Daumen in die Höhe. Dass er mit diesem verletzungsgeplagten Team der Mavs in diesem Jahr ein ernsthafter Anwärter auf den Titel sein würde, hatte der 37-Jährige sowieso selbst nicht erwartet. "Ich bin wirklich stolz auf das Team, wir haben alles gegeben, was in unserer Macht stand", sagte Nowitzki. Er war mit 24 Punkten wieder einmal bester Werfer seines Teams, verhindern konnte er die entscheidende Niederlage aber auch nicht.

Gegen die Thunder-Stars Russell Westbrook (36 Punkte) und Kevin Durant (33) war ein guter Nowitzki einfach zu wenig. Bei den Mavs überzeugten noch Dwight Powell (16) und Justin Anderson (14). "Im Endeffekt sind die Thunder eine Mannschaft mit zwei Superstars und einfach viel talentierter und tiefer besetzt als wir", analysierte Nowitzki. "Und außerdem hatten wir zu viele Verletzte, das konnten wir nicht kompensieren." Im fünften Spiel der Serie hielten die Mavs zwar wieder gut mit, für einen Sieg kamen die Gäste aber eigentlich nie infrage. Mit David Lee, Chandler Parsons, Deron Williams und Center Salah Mejri fehlten erneut vier wichtige Leute. "Die Jungs haben alles versucht, mehr war nicht drin", sagte Nowitzki.

Nowitzki für Coach Carlislie unverzichtbar

Die Mavericks stehen daher wieder einmal vor einer langen Sommerpause, in der Klub-Besitzer Mark Cuban und Trainer Rick Carlisle sich Gedanken machen müssen, wohin sie mit dem Klub wollen. Seit dem Titelgewinn 2011 haben es die Verantwortlichen nicht mehr geschafft, ein Team zusammenzustellen, das in den Playoffs eine gute Rolle spielen kann.

Spielszene Oklahoma City Thunder gegen Dallas Mavericks, Dirk Nowitzki unter Korb (Foto: picture-alliance/dpa/L. W. Smith)
Nowitzki und die Dallas Mavericks hatten gegen Oklahoma City letztlich keine ChanceBild: picture-alliance/dpa/L. W. Smith

Zu sehr lastet die Verantwortung nach wie vor auf Nowitzki, der diese mit seinen 37 Jahren aber nicht mehr alleine tragen kann. Der Deutsche will seinen Vertrag bei den Mavs dennoch erfüllen. "Ich habe vor ein paar Jahren für drei Jahre unterschrieben. Meine Intention war es immer, diesen Vertrag zu erfüllen", sagte Nowitzki. "Ich habe immer gesagt, dass ich meine Karriere bei den Mavs beenden möchte, vor allem, seitdem wir vor ein paar Jahren den Titel gewonnen haben", meinte der Kapitän. "Es gibt keinen Grund zu wechseln, es sei denn, die Mavs wollen einen Neuaufbau." Nowitzki hätte die Option, aus seinem noch ein Jahr laufenden Vertrag auszusteigen.

Dallas-Coach Carlisle machte aber bereits unmittelbar nach der Partie in Oklahoma deutlich, dass er auf keinen Fall auf Nowitzki verzichten will. "Wir müssen hoffen, dass das nicht Dirks letztes Spiel als Maverick war", sagte Carlisle. "Er hat die Option, ein Free Agent zu werden, und ich bin jederzeit bereit, in ein Flugzeug zu steigen, nach Deutschland zu fliegen und ihn zurückzuholen." Doch die Sorgen von Carlisle dürften unbegründet sein. "So lange, wie wir versuchen, erfolgreich zu sein und Leute verpflichten, werde ich bis zum Ende meiner Karriere ein Maverick sein", sagte Nowitzki.

Comeback in der Nationalmannschaft?

Der deutsche Superstar hält sich im Falle einer Olympia-Chance durch die Hintertür ein mögliches Comeback im Nationalteam offen. Die deutschen Basketballer könnten angesichts drohender Sperren für andere Nationen durch den Weltverband FIBA noch zum Ausrichter eines Qualifikationsturniers für die Sommerspiele in Rio de Janeiro berufen werden. "Wenn das der Fall ist, müsste ich wohl zurückkehren", sagte Nowitzki. Der europäische Verband hatte acht Nationalverbände für alle Herren-Wettbewerbe gesperrt, weil Clubs aus diesen Ländern am sogenannten "Eurocup" teilnehmen wollen, der von der Euroleague organisiert wird. Die FIBA Europe erkennt den Eurocup nicht als Wettbewerb an. Unter den gesperrten Verbänden sind Serbien und Italien, die beide Olympia-Qualifikationsturniere ausrichten wollten. "Ich denke, die Entscheidung wird innerhalb der nächsten Wochen fallen", sagte Nowitzki. "Dann können wir uns darüber unterhalten, ob ich das Trikot wieder anziehe." Sportlich hatten die deutschen Basketballer das Olympia-Ticket durch das EM-Vorrunden-Aus im vergangenen Jahr verpasst. Nowitzki war danach aus dem Nationalteam zurückgetreten.

asz/ck (dpa)