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Politik

Ob Alaaf oder Helau - Karneval fällt aus

18. September 2020

Karnevalisten in Nordrhein-Westfalen müssen jetzt stark sein: In dieser Session wird wegen der Corona-Pandemie der traditionelle Straßen-, Sitzungs- und Kneipenkarneval ausfallen. Aber es gibt einen Lichtblick.

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Köln Weiberfastnacht 2019
Karneval und Coronaschutzmaßnahmen lassen sich einfach nicht in Einklang bringenBild: Reuters/W. Rattay

Kennt man die Bedeutung des Karnevals für das Rheinland, kann man davon ausgehen, dass den Beteiligten die Entscheidung nicht einfach gefallen ist. Die derzeitige Infektionslage lasse "nur eine klare Absage an geselligen Veranstaltungen wie Sitzungen, Bälle, Partys und Umzüge" zu, sagte Kölns erster Karnevalist Christoph Kuckelkorn, nach Beratungen der Verbände mit der Landesregierung in Düsseldorf. "Es kann kein Feiern um jeden Preis geben", sagte der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval.

Erlaubt werden nach Angaben der Landesregierung lediglich "kleinere karnevalistische Kulturveranstaltungen" wie etwa Konzerte oder kleinere Sitzungen. Auch hier müssen die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung eingehalten werden, Veranstalter müssen Hygienekonzepte vorlegen.

"Zu Hause und im kleinen Kreis"

"Ein Karneval, so wie wir ihn kennen, wird in Zeiten der Pandemie nicht möglich sein", sagte der nordrhein-westfälische Staatskanzleichef Nathanael Liminski nach den Beratungen. Teilgenommen hatten Vertreter der vier Karnevalshochburgen Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln.

Köln, Karneval 11.11. Kölner Karneval | Sessionsbeginn | Sessionseröffnung | Düsseldorf
Abstand halten? - Karnevalsumzüge wie hier zuletzt in Düsseldorf wird es nicht gebenBild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Karneval zeichne sich durch "große Geselligkeit und große Ausgelassenheit" aus, sagte Liminski. "All das ist in der Pandemie nicht denkbar." Er rief die Karnevalisten auf, in diesem Jahr "zu Hause im kleinen Kreis" zu feiern. Für den 11. November, den traditionellen Beginn der Karnevalssession, empfahl die Landesregierung den Kommunen, ein Alkohol- und Verweilverbot an neuralgischen Stellen im öffentlichen Raum auszusprechen.

Vereine sollen unterstützt werden

Das Verbot gilt auch für die traditionellen Rosenmontagsumzüge. "Der Rosenmontagszug, so wie man ihn kennt, ist abgesagt", sagte eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval. Auch aus der Nachbarstadt Düsseldorf gab es keine besseren Nachrichten: "Man muss schwer davon ausgehen, dass der Rosenmontagszug definitiv nicht stattfinden wird. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch", sagte Hans-Jürgen Tüllmann, Geschäftsführer des Comitees Düsseldorfer Carneval.

Aber es gibt einen Lichtblick: Karnevals-Vereine, die durch die Corona-Pandemie in eine wirtschaftliche Schieflage geraten seien oder noch gerieten, sollten von der Landesregierung weiter finanziell unterstützt werden, sagte Staatskanzleichef Liminski.

nob/uh (afp, dpa)