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US-Spezialeinheiten nach Syrien

30. Oktober 2015

Kurswechsel der USA in der Syrien-Strategie: Nach langem Zaudern stimmt Präsident Obama jetzt doch der Entsendung von Bodentruppen zu. US-Elitesoldaten sollen gegen die Barbarei des IS helfen.

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US-Spezialeinheit Navy Seals (foto: dpa/ US Navy)
Bild: picture-alliance/dpa

Die USA entsenden nach jahrelangem Abwarten nun doch ein Spezialkommando ins Bürgerkriegsland Syrien, wenn auch zunächst in begrenzter Stärke. Präsident Barack Obama habe die Entsendung einer "kleinen Einheit von US-Spezialkräften" in den Norden Syriens genehmigt, erklärte ein US-Regierungsvertreter in Washington. Es handele sich um "weniger als 50" Elitesoldaten, die örtliche Bodentruppen im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) koordinieren und beraten sollten.

Der Norden Syriens steht weitgehend unter der Kontrolle der Kurden. Laut amerikanischen TV-Berichten sollen die US-Einheiten kurdische und syrische Kämpfer bei einer verstärkten Offensive gegen die IS-Terrorarmee unterstützen. Verteidigungsminister Ashton Carter hatte in den vergangenen Tagen bereits einen Kurswechsel angedeutet. Mit zusätzlichen Luftangriffen wollen die USA zudem Feuerschutz geben für einen Vormarsch auf die IS-Hochburg Al-Rakka.

Das Pentagon machte deutlich, dass es sich bei den neuen Maßnahmen um eine "begrenzte Operation" handele. Obama hatte sich bislang immer wieder gegen die Stationierung von Bodentruppen ausgesprochen und sich auf Angriffe gegen den IS aus der Luft im Rahmen einer Allianz mit arabischen Staaten beschränkt.

Nach früheren Angaben aus der Obama-Administration sollen die Soldaten auch syrische Rebellen schulen. So könnten diese bei der Planung von US-Luftschlägen helfen.

Es werde auch darüber nachgedacht, im Irak eine kleine Zahl von "Apache"-Kampfhubschraubern inklusive Besatzungen zu stationieren. Im türkischen Incirlik könnten US-Kampfflugzeuge von Typ A-10 und F-15 bereitgestellt werden.

Die Errichtung einer Flugverbotszone oder einer Pufferzone zum Schutz von Zivilisten scheint dagegen weiterhin ausgeschlossen. Für diese hatte sich etwa Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton ausgesprochen.

SC/sti (afp, dpa, rtre)