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Impfquoten beeinflussen Erholung der Weltwirtschaft

21. September 2021

Die Weltwirtschaft hat die Einbußen durch die Corona-Pandemie weitgehend wettgemacht. Allerdings verläuft die Erholung uneinheitlich. Das hat auch mit dem Fortschritt bei den Impfungen zu tun.

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China Hafen Qingdao
Bild: Zhang Jingang/VCG/Maxppp/picture alliance

Die Industriestaaten-Organisation OECD hat eine uneinheitliche Erholung der Weltwirtschaft beklagt und dafür auch die unterschiedlich hohen Impfquoten in den einzelnen Ländern verantwortlich gemacht. Im Gesamtjahr 2021 dürfte die globale Konjunktur um 5,7 Prozent anziehen und die Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr um 4,5 Prozent wachsen, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Dienstag mitteilte. Damit hielt sie im Wesentlichen an ihren Prognosen vom Mai fest.

"Ein starker Aufschwung in Europa, die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher fiskalischer Unterstützung in den Vereinigten Staaten im nächsten Jahr und ein verringertes Sparen der Haushalte werden die Wachstumsaussichten in den Industrieländern verbessern", sagte die Leiterin des OECD Berlin Centre, Nicola Brandt. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt habe bereits das vor der Pandemie erreichte Niveau überschritten: "Aber in vielen Ländern, insbesondere in den Schwellenländern, bestehen weiterhin Produktions- und Beschäftigungslücken." Das gelte vor allem für jene Staaten, in denen die Impfquoten niedrig seien.

Infografik OECD Mitglieder und Partner

Prognose für Deutschland gesenkt

Für die Eurozone hob die Organisation ihren Ausblick jedoch deutlich an: In der Währungsunion werde ein Wachstum von 5,3 Prozent in diesem Jahr erwartet - statt wie zuvor geschätzt 4,3 Prozent. Der deutschen Wirtschaft sagt die OECD in diesem Jahr wegen Lieferengpässen in der Industrie hingegen weniger Wachstum voraus. Das Bruttoinlandsprodukt werde um 2,9 Prozent zulegen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Ausblick. Im Mai waren noch 3,3 Prozent vorhergesagt worden. Dafür wurde die Prognose für 2022 von 4,4 auf 4,6 Prozent angehoben. Im vergangenen Jahr war Europas größte Volkswirtschaft wegen der Corona-Pandemie noch um fast fünf Prozent eingebrochen.

"Die stark in den globalen Handel eingebundene Autoindustrie und das Verarbeitende Gewerbe insgesamt sind besonders hart von den weltweiten Lieferengpässen und Logistikschwierigkeiten betroffen", begründete Brandt die Prognosesenkung für das laufende Jahr. "Das hat natürlich die Erholung der deutschen Wirtschaft verlangsamt." Andererseits bleibe die Nachfrage nach deutschen Industriegütern weiter stark. "Wir erwarten ab dem vierten Quartal eine allmähliche Auflösung der Lieferengpässe und dann auch eine stärkere Erholung", sagte Brandt der Nachrichtenagentur Reuters.

hb/iw (rtr,afp)