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Politik

Offensive gegen "Terror-Hauptstadt" läuft

7. November 2016

Die Extremistenmiliz IS gerät nach der Offensive auf das irakische Mossul nun auch in ihrer zweiten verbliebenen Hochburg im syrischen Al-Rakka unter Druck. Das Pentagon zeigt sich erfreut.

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SDF-Rebellen geben Pressekonferenz (Foto: Reuters)
SDF-Rebellen verkünden den Beginn der OffensiveBild: REUTERS/R. Said

Die USA haben die eingeleitete Kurden-Offensive zur "Befreiung von Al-Rakka aus den barbarischen Klauen" der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) begrüßt. Die Offensive in Syrien "markiert den nächsten Schritt im Plan unserer Koalitionskampagne", erklärte Verteidigungsminister Ashton Carter in Washington. Wie im Fall der irakischen Stadt Mossul werde der Kampf nicht leicht sein. "Aber er ist notwendig, um die Fiktion des IS-Kalifats zu beenden und die Fähigkeit der Gruppe zum Verüben von Terrorattacken gegen die USA und unsere Verbündeten und Partner zu verringern", betonte der Pentagonchef. "Die internationale Koalition wird weiterhin alles in ihren Kräften Stehende tun, um örtliche Kräfte im Irak und Syrien in die Lage zu versetzen, dem IS die dauerhafte Niederlage zu bescheren, die er verdient", versicherte Carter.

Schwierige Allianzen im Kampf gegen IS - Nahost-Experte Markus Kaim (SWP)

"Wut des Euphrats"

Zuvor hatten die "Demokratischen Syrischen Kräfte" (SDF) verkündet: "Die große Schlacht zur Befreiung von Al-Rakka und seiner Umgebung hat begonnen." An dem Einsatz namens "Wut des Euphrats" sind nach SDF-Angaben zufolge 30.000 Kämpfer beteiligt, die bis Sonntagabend bereits zehn Dörfer eroberten. Die "Demokratischen Syrischen Kräfte" sind ein Bündnis kurdischer und arabischer Rebellen, das von den USA unterstützt wird. Einen Großteil der Kämpfer stellen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Sie haben den IS bereits aus mehreren Orten in Nordsyrien vertrieben, darunter aus der strategisch wichtigen Stadt Manbidsch. 

Die Offensive auf die "Hauptstadt des weltweiten Terrorismus" sei in zwei Schritten geplant, erläuterte ein SDF-Sprecher. Zunächst werde die Region rund um Al-Rakka "befreit und die Stadt isoliert", dann solle die Kontrolle über Al-Rakka zurückgewonnen werden. Die US-geführte Anti-IS-Koalition habe die Offensive bereits durch eine erste Waffenlieferung unterstützt. Wie es weiter heißt, sollen auch 50 US-Militärberater an der Offensive teilnehmen, vor allem um Luftangriffe der Koalition zu koordinieren.

Raketeneinschlag in Al-Rakka (Foto: Reuters)
Al-Rakka gilt als inoffizielle Hauptstadt des IS-Kalifats (Archivbild)Bild: Reuters/N. Fourat

Heftige Gefechte erwartet

Die Offensive werde nicht einfach, da der IS seine Bastion erbittert verteidigen werde, prognostizierte das SDF-Bündnis. "Der IS weiß, dass der Verlust von Al-Rakka sein Ende in Syrien bedeutet." 

Al-Rakka und Mossul sind die beiden letzten Hochburgen des IS in der Region. Die "Demokratischen Syrischen Kräfte" und die maßgeblich daran beteiligte Kurdenmiliz YPG kontrollieren bereits große Gebiete im Norden Syriens. Die Türkei will jedoch verhindern, dass die Kurden ein zusammenhängendes Autonomiegebiet in der Grenzregion schaffen. Die Regierung in Ankara betrachtet die YPG zudem - genauso wie die in der Türkei verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) - als Terrororganisation.

wa/nin (afp, dpa, rtr)