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Offensiven gegen IS-Miliz

25. März 2016

Syrische und irakische Truppen wollen zwei Hochburgen der Terrororganisation "Islamischer Staat" zurückerobern: Mossul und Palmyra. Beide Städte sind Symbole für das Regime des Schreckens der Dschihadistenmiliz.

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Regierungstruppen vor Palmyra - Foto: Valery Sharifulin (TASS)
Bild: picture-alliance/dpa/V. Sharifulin

Es war einer der größten militärischen Erfolge der Terrormiliz "Islamischer Staat": Im Sommer 2014 gelang es den Dschihaddisten, Mossul, die zweitgrößte irakische Stadt, unter ihre Kontrolle zu bringen. Viele Bewohner flohen vor den brutalen Terroristen.

Sprengung eines antiken Tempels in Palmyra durch den IS (August 2015) - Foto: AP
Sprengung eines antiken Tempels in Palmyra durch den IS (August 2015): Ungeahntes Werk der ZerstörungBild: picture alliance/AP Photo

Im Mai 2015 gelang es dem IS, Palmyra in Syrien zu erobern. IS-Schergen richteten dort ein ungeahntes Werk der Zerstörung an, indem sie antike Tempel, Gräber und Statuen sprengten.

Nun scheint die Terrormiliz aber in beiden Städten massiv unter Druck. Syrische Regierungstruppen drangen in Palmyra ein, die irakische Armee startet eine Offensive, um Mossul zurückzuerobern.

Regierungstruppen am Stadtrand von Palmyra

Die syrischen Regierungstruppen seien nach Gefechten mit IS-Kämpfern am Rand von Palmyra in das südwestliche Viertel al-Gharf vorgedrungen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Regierungstruppen wurden demnach von russischen Kampfjets unterstützt. Auch vom Norden aus rücke die Armee auf die Stadt vor.

Syrische Regierungssoldaten vor Palmyra - Foto: Sana
Syrische Regierungssoldaten vor Palmyra: "Weiter schwere Kämpfe"Bild: Reuters

Ein Vertreter des syrischen Militärs sagte, die "schweren Kämpfe" dauerten an. Auch russische Elitesoldaten seien daran beteiligt, verlautete aus Armeekreisen. Der Beobachtungsstelle zufolge wurden bei den Gefechten seit Dienstag etwa 40 Dschihadisten und acht regierungstreue Kämpfer getötet. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Organisation sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Irakische Offensive mit internationaler Unterstützung

Aus dem Irak werden erste Erfolge bei der Rückeroberung von Mossul gemeldet. Die IS-Terrormiliz sei auf dem Rückzug, so der irakische Regierungschef Haider al-Abadi. In einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung hieß es, es seien mehrere Dörfer in der Nähe der Stadt zurückerobert worden.

Haider al-Abadi - Foto: Rainer Jensen (dpa)
Regierungschef al-Abadi: "IS ist auf dem Rückzug"Bild: picture-alliance/dpa/R. Jensen

An dem Einsatz beteiligen sich auch kurdische Peschmerga-Kämpfer. Zudem wird die Offensive durch Luftangriffe der von den USA angeführten internationalen IS-Koalition unterstützt. Der Sprecher des irakischen Einsatzkommandos, Jahja Rasul, sagte, die Lufteinsätze der US-Militärallianz und der irakischen Luftwaffe spielten bei der Offensive eine entscheidende Rolle. Die Stadt sei von den Peschmerga bereits auf drei Seiten abgeriegelt worden.

Peschmerga-Kommandeur Nadschat Ali sagte, die irakischen Truppen hätten einige Dörfer ohne Widerstand eingenommen. In zwei Orten habe es aber Kämpfe gegeben. IS-Kämpfer hätten als Sichtschutz vor Luftschlägen Ölvorräte in Brand gesteckt.

Eine Rückeroberung Mossuls wäre ein Meilenstein für das irakische Militär im Kampf gegen die IS-Miliz. US-Verteidigungsminister Ashton Carter zeigte sich im Sender CNN zuversichtlich, dass die Rückeroberung in weniger als zwölf Monaten abgeschlossen sein könnte. "Wenn die irakische Regierung ihre Streitkräfte weiter unterstützt und wir sie weiter unterstützen, dann gibt es keinen Grund, warum wir ein Jahr auf den Fall von Mossul warten müssten", sagte Carter. Genaue zeitliche Ziele wollte er aber nicht abstecken.

Ziel der irakischen Regierung ist es, den IS noch dieses Jahr aus Mossul zu vertreiben. Unter der Hand wird von Regierungsvertretern in Bagdad allerdings eingeräumt, dass es Zweifel gibt, ob die Armee den Zeitplan tatsächlich einhalten kann.

AR/haz (afp/dpa/rtr)