Okavango-Delta: Weltnaturerbe in Gefahr
9. Dezember 2021Fünf afrikanische Länder haben sich zusammengetan, um die Region um das UNESCO-Weltnaturerbe Okavango-Delta in Botswana zu schützen: Angola, Botswana, Namibia, Sambiaund Simbabwe. Das transnationale Schutzgebiet Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area, kurz KAZA genannt, ist bekannt für seine Artenvielfalt und einzigartigen Landschaften.
Es beherbergt 500 Vogelarten und viele verschiedene Säugetierarten, darunter die "Big Five": Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und Leopard. Auch gefährdete Arten wie Wildhunde und Litschi-Wasserböcke sind hier noch zu finden.
Freie Wanderouten - weniger Konflikte
Das Delta wird von mehreren großen Flüssen gespeist. Weil Grenzzäune vielerorts abgebaut wurden, können Wildtiere wieder wandern und auf ihren früheren Wegen dem Wasser folgen.
Vor allem die afrikanischen Elefanten haben so mehr Freiraum, Konflikte mit Menschen werden seltener. Denn neben Nationalparks gibt es im Schutzgebiet auch sogenannte "Conservancies", in denen Menschen leben. Sie sind in die Naturschutzmaßnahmen eingebunden und werden beim Aufbau eines Naturtourismus unterstützt. Über dieKreditanstalt für Wiederaufbau ist die deutsche Bundesregierung maßgeblich an der Förderung der KAZA beteiligt.
Umstrittene Öl- und Gasförderung im Naturschutzgebiet
Doch nun ist das Naturschutzgebiet bedroht: Die kanadische Firma Recon Africa hat im namibischen Teil des Schutzgebietes mit Öl- und Gasbohrungen begonnen, weitere Ölförderungen in Botswana sollen folgen.
Umweltschützer warnen vor massiven Folgen für das Ökosystem: So seien durch die Ölbohrungen und den damit verbundenen Schwerlastverkehr erhebliche Belastungen der Gewässer zu erwarten. Lokale und internationale Naturschutzorganisationen fordern ein sofortiges Moratorium der Bohrungen. Lassen sich die Ölbohrungen noch stoppen?
Ein Film von Julia Mielke