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Olympia-Absage trotz Coronavirus kein Thema

13. Februar 2020

Die Olympischen Spiele in Tokio sollen weder abgesagt noch verschoben werden. Das bekräftigen die Organisatoren sechs Monate vor Beginn der Spiele - trotz der Ausbreitung des Coronavirus. Dennoch bleiben Bedenken.

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Japan hält trotz Coronavirus an Olympischen Spielen fest
Bild: picture-alliance/dpa/AP/Jae C. Hong

Vom 24. Juli bis 9. August finden in Japan die Olympischen Sommerspiele statt, das steht fest - zumindest nach dem festen Willen der Organisatoren von Tokio 2020. Trotz der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus' bekräftigte der Chef des japanischen Olympischen Komitees, Yoshiro Mori, am Donnerstag zu Beginn eines Vorbereitungstreffens mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Tokio, dass die Planung für die Spiele nicht beeinträchtigt werde.

"Da jede Menge unverantwortlicher Gerüchte im Umlauf sind, will ich noch einmal klarstellen, dass wir eine Verschiebung oder Absage nicht in Erwägung ziehen", betonte Mori zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung. Man werde mit der japanischen Regierung zusammenarbeiten und "ruhig" mit jeglichen Problemen infolge des neuartigen Virus' umgehen.

OK-Chef Muto: "Bin ernsthaft besorgt"

Knapp sechs Monate sind es noch bis zu den Spielen, mit jedem Tag, an dem die Zahl der mit der neuen Lungenkrankheit infizierten Patienten steigt, wächst auch die Sorge um Olympia. Einige olympische Qualifikationsveranstaltungen wurden bereits abgesagt oder verschoben. So wurde das Qualifikationsturnier im Frauenfußball von Nanjing in China nach Sydney in Australien verlegt. Die chinesischen Handballerinnen sagten ihre Teilnahme am Qualifikationsturnier ab.

John Coates (l.) und Yoshiro Mori (r.) bei eine Pressekonferenz (Foto: picture-alliance/dpa/Maxppp/Kyodo)
John Coates (l.) und Yoshiro Mori (r.) beim IOC-Treffen in TokioBild: picture-alliance/dpa/Maxppp/Kyodo

"Ich bin ernsthaft besorgt, dass die Ausbreitung der Infektionskrankheit den Spielen einen Dämpfer versetzen könnte", hatte kürzlich noch Organisationschef Toshiro Muto gesagt. Und auch Saburo Kawabuchi, Bürgermeister des Athletendorfs, in dem 11.000 olympische Athleten wohnen sollen, zeigte sich besorgt: "Ich hoffe wirklich, dass die Infektionskrankheit irgendwie abklingt, damit wir die Olympischen und Paralympischen Spiele reibungslos durchführen können." Das IOC und Mori gaben sich jetzt jedoch weiter unbeirrt.

Alles im Griff

Der Vorsitzende der IOC-Koordinierungskommission, John Coates, sagte am Donnerstag in Tokio, das neue Virus Sars-CoV-2 sei ein "unerwartetes" Problem. Im Laufe des Treffens mit dem IOC würden die Verantwortlichen für die Spiele jedoch später noch zeigen, dass für die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen für die Athleten und Besucher Japans gesorgt sein werde. Der japanische Regierungschef Shinzo Abe rief unterdessen die Wirtschaft des Landes auf, die Produktion von Schutzmasken deutlich ankurbeln.

Cruise ship Diamond Princess am Daikoku Pier Cruise Terminal in Yokohama
Die Passagiere der "Diamond Princess" sitzen festBild: Reuters/K. Kyung-Hoon

Bislang sind in Japan mehr als 240 Fälle des Erregers bestätigt. 218 der Infizierten sind Passagiere und Crewmitglieder des vor Yokohama unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtsschiffs "Diamond Princess". Obwohl es in Japan bisher keine Todesfälle gab, die dem Virus zugeschrieben werden, sind die Verantwortlichen in Tokio und beim IOC nervös. Immerhin zwang das Virus am Mittwoch zur Verschiebung des Formel-1-Rennens, das für den 19. April in Shanghai angesetzt war.

Zuvor hatte die vollelektrische Rennserie Formel E schon ihr Gastspiel im chinesischen Sanya abgesagt, das für Ende März geplant war. Auch eine Reihe weiterer Sportereignisse wurde wegen des Coronavirus' gestrichen, darunter die Hallen-WM der Leichtathleten in Nanjing, die Weltcup-Skirennen in Yanqing und das internationale Reitturnier in Hongkong. Auch etliche Fußballspiele, etwa der asiatischen Champions League, wurden bereits verlegt.

ck/asz (dpa)