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Rio wappnet sich gegen Zika-Virus

25. Januar 2016

Die Stadtverwaltung der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro will alles unternehmen, um Athleten und Besucher der Olympischen Sommerspiele vor einer Ansteckung mit dem Zika-Virus zu schützen.

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Symbolbild Olympische Spiele 2016 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Einen Monat vor der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele am 5. August werde ein Expertenteam alle Wettkampfstätten inspizieren und Brutstätten der Aedes-Stechmücken ausmerzen, die als Überträger des Virus gelten, kündigte die Stadtverwaltung an.

Einsatz von Insektiziden

Geplant ist laut einem Bericht der Online-Ausgabe der Zeitung "O Dia" auch das umstrittene Versprühen von Insektiziden auf dem Gebiet der Millionenstadt. Bereits jetzt sind in Rio rund 3.000 Funktionäre gegen das Virus im Einsatz. Sie kontrollieren vor allem Baustellen, öffentliche Plätze und Wohngebiete auf Pfützen, in die die Stechmücken ihre Eier ablegen könnten.

Aedes-Mücken - Überträger des Zika-Virus -in einem Glabehälter in einem Labor in Brasilien (Foto: Getty Images/AFP)
Aedes-Mücken - Überträger des Zika-Virus -in einem Glasbehälter in einem Labor in BrasilienBild: Getty Images/AFP/N. Almeida

Brasilien befürchtet, dass angesichts der Ausbreitung des Zika-Virus weniger Touristen ins Land kommen werden. Zu den Olympischen Spielen werden Zehntausende Besucher erwartet. Die Mücke ist im brasilianischen Wintermonat August weit weniger aktiv als während der derzeitigen Regenzeit. In den kommenden Wochen steht mit dem Karneval bereits ein Testlauf an, wie weit Rio auf Gesundheitsgefahren im Umfeld der Olympischen Spiele vorbereitet ist.

Gefahr von Missbildungen

Eine Infektion mit dem Zika-Virus, die zu grippeähnlichen Symptomen führt, ist vor allem für Schwangere gefährlich. Der Erreger steht im Verdacht, bei Ungeborenen eine Verformung des Kopfes zu verursachen. Die brasilianischen Behörden zählten von Oktober bis Januar bei Säuglingen mehr als 3.800 Fälle von Mikrozephalie - der Kopf des Neugeborenen ist zu klein -, die im Verdacht stehen, durch das Zika-Virus verursacht worden zu sein.

Symptome der Infektionskrankheit wie Fieber, Gliederschmerzen sowie Hautausschlag und Bindehautentzündung sind in der Regel nicht gefährlich und klingen nach etwa einer Woche wieder ab. Gegen das Zika-Virus gibt es kein Medikament. Von Mensch zu Mensch kann der Erreger nicht übertragen werden.

IDW-nfografik Verbreitung des Zika-Virus

Amerika besonders betroffen

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, breitet sich der Zika-Virus auf mehreren Kontinenten aus. Inzwischen trete der Erreger in 20 Staaten Nord- und Südamerikas sowie in zehn Ländern Afrikas, Asiens und des westpazifischen Raumes auf.

Die Gesundheitsbehörden in den USA raten Schwangeren von Reisen in inzwischen 22 Regionen in Südamerika und der Karibik ab, in denen das Zika-Virus auftritt. Auch in New York wurden zuletzt drei Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Patienten waren alle kürzlich in Gebiete gereist, in denen das von Mücken übertragene Virus verbreitet ist. In Kolumbien, Ecuador, El Salvador und Jamaika empfehlen die Behörden Frauen wegen der Gefahr bereits, auf gewollte Schwangerschaften vorerst zu verzichten.

wl/kle (afp, epd, dpa)