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Olympiasiegerin Rosi Mittermaier gestorben

Thomas Klein dpa, sid
5. Januar 2023

Die deutsche Ski-Ikone Rosi Mittermaier ist tot. Die frühere Skirennfahrerin starb am Mittwoch nach schwerer Krankheit.

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Ski-Ikone Rosi Mittermaier ist tot
Bild: Angelika Warmuth/picture alliance/dpa

Deutschlands einstige Ausnahme-Skirennläuferin Rosi Mittermaier ist tot. Sie wurde 72 Jahre alt. Das bestätigte die Familie der zweimaligen Olympiasiegerin: "Wir als Familie geben die traurige Nachricht bekannt, dass unsere geliebte Ehefrau, Mama und Oma am 04.01.2023 nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen ist."

Mittermaier hinterlässt ihren Mann Christian Neureuther, ebenfalls früherer Skirennläufer, die gemeinsamen Kinder Ameli und Felix Neureuther. Sohn Felix fuhr als Slalomspezialist mehrere WM-Medaillen ein und beendete seine aktive Karriere vor knapp vier Jahren. Tochter Ameli arbeitet als Modedesignerin.

Olympiasiegerin in Innsbruck

Mittermaier debütierte in der Saison 1966/1967 international, ihr erfolgreichster Winter sollte zehn Jahre später folgen. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann sie Gold in der Abfahrt und im Slalom, zudem Silber im Riesenslalom.

Ski Olympische Winterspiele Innsbruck - Rosi Mittermaier
Bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 gewinnt "Rosi" Mittermaier drei MedaillenBild: imago images

Diese Erfolge zählten damals gleichzeitig als WM-Medaillen, die Alpinen Skiweltmeisterschaften waren in die Winterspiele integriert. Hier gewann Mittermaier auch den Titel in der nicht-olympischen Kombination. "Die Goldmedaillen waren eine der prägendsten Erinnerungen an den Wintersport in meiner Jugend", twitterte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Durch die beiden Olympischen Goldmedaillen avancierte "Rosi" zum Superstar. "In meinem Elternhaus war ein ganzes Zimmer voll mit Post und Paketen. In einem Monat sind 27.000 Briefe gekommen, das hat uns der Postbote erzählt, der ist total narrisch [verrückt - Anm. d. Red.] geworden, weil er die ganze Flut rauf auf die Winklmoosalm bringen musste", erinnerte sich Mittermaier anlässlich ihres 70. Geburtstags. Sie liebte das Skifahren. "Das reine Skifahren ist für mich immer noch das Schönste, was es gibt und wo mir immer das Herz aufgehen wird", sagte die Alpin-Ikone.

Engagement neben dem Skisport

Am 5. August 1950 erblickte Rosi Mittermaier in München das Licht der Welt. Sie wuchs jedoch nicht in der Großstadt, sondern auf der idyllischen Winklmoosalm auf. Ihre Eltern hatten dort in den Alpen eine Gaststätte mit angeschlossener Skischule. Dementsprechend früh, bereits mit drei Jahren, stand Mittermaier auch zum ersten Mal auf Skiern. Insgesamt zehn Weltcup-Siege feierte sie in ihrer Karriere, 41 Mal fuhr sie aufs Podest. Nur zwei Monate nach ihrem größten Erfolg bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck gab Mittermaier im Alter von 25 Jahren ihren Rücktritt bekannt.

Familienfoto mit Felix Neureuther, Vater Christian, Mutter Rosi Mittermaier und Schwester Amelie bei der Ski Weltmeisterschaft 2017 in St. Moritz.
Felix Neureuther gewinnt 2017 vor den Augen seiner Familie die WM-Bronzemedaille im Slalom Bild: imago images/Sammy Minkoff

Doch auch nach ihrem Karriereende blieb die Doppel-Olympiasiegerin in der Skiwelt präsent. Immer wieder war die "Gold-Rosi" bei Rennen ihres Sohnes Felix an den Rennstrecken auf der ganzen Welt dabei. Neben ihrer Familie, die für sie immer im Mittelpunkt stand, engagierte sie sich im soziaSki alpin: Mikaela Shiffrin stellt Weltcup-Rekord von Lindsey Vonn einlen Bereich. So war sie Schirmherrin der 1999 gegründeten Deutschen Kinderrheuma-Stiftung und Botschafterin der Initiative gegen Knochenschwund.

"Rosi Mittermaier war eine äußerst sympathische und glaubwürdige Botschafterin des Sports, die stets offen und bescheiden auf die Menschen zugegangen ist", würdigte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, die Verstorbene. "Mit ihrer Herzlichkeit und ihrem Lachen hat sie uns alle inspiriert."