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Politik

OPCW darf Chemiewaffen-Angreifer benennen

27. Juni 2018

Mit diesem Beschluss der Vertragsstaaten ist die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen deutlich gestärkt worden. Russland und Syrien hatten vergeblich Widerstand dagegen geleistet.

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Syrien-Konflikt Duma Ruinen
Menschen in den Ruinen von Duma: Im April war der Ort in Syrien vermutlich mit Giftgas angegriffen wordenBild: picture-alliance/AP/H. Ammar

Auf einer Sondersitzung im niederländischen Den Haag stimmten die Vertragsstaaten der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) mit großer Mehrheit für einen Antrag westlicher Staaten, der die Ausweitung der Befugnisse der Organisation vorsieht. Demnach darf die OPCW künftig die Urheber von Chemiewaffenangriffen auch benennen. Bislang durfte sie nur untersuchen, ob und wo Chemiewaffen eingesetzt wurden, aber nicht die Täter angeben.

Nach den jüngsten Anschlägen mit C-Waffen in Syrien, im Irak und auch nach dem Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia im britischen Salisbury im März hatte Großbritannien die Initiative ergriffen. Dies wurde von rund 30 Staaten unterstützt, darunter auch Deutschland.

UK Salisbury Untersuchung Nervengasanschlag Skripal
Ermittlungen nach dem Anschlag auf den russischen Ex-Agenten Skripal im März: Großbritannien hatte sich für die Stärkung der OPCW eingesetzt Bild: picture-alliance/Daily Mail/M. Richards

Russland und Syrien hatten sich vehement gegen die Erweiterung des Mandats gewehrt. Dies würde dem neutralen Charakter der Kontrollbehörde schaden, hatte Russland argumentiert.

In Kürze will die OPCW einen Bericht zu dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff im syrischen Duma vom April vorlegen. Laut Rettungskräften wurden dabei 40 Menschen getötet. Russland, das Syrien in dem Konflikt unterstützt, sowie die syrische Führung hatten den Vorwurf des Einsatzes von Chemiewaffen zurückgewiesen.

OPCW-Experten haben bereits mehrere Angriffe mit Chemiewaffen im Syrien-Krieg festgestellt. Viermal waren die Regierungstruppen eindeutig als Verantwortliche ausgemacht worden.

uh/ww (dpa, afp)