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OPEC mahnt und keiner hört zu

24. Juli 2017

Hohe Lagerbestände und steigende Produktion in einigen Förderländern haben den Ölpreis wieder nachhaltig unter die 50-Dollar-Marke gedrückt. Ein informelles Treffen der Förderländer in St. Petersburg sollte das ändern.

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USA Erdölgewinnung
Bild: Getty Images/AFP/R. Beck

Angesichts des jüngsten Preisverfalls mahnt die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) bei der beschlossenen Förderbremse für Erdöl mehr Disziplin zu wahren. "Einige Länder hinken weiterhin noch hinterher, was Grund zur Sorge ist und wir angehen müssen", sagte der saudische Ölminister Khalid al-Falih am Montag im russischen St. Petersburg bei einem Treffen auch mit Ölproduzenten außerhalb des Kartells.

Er sagte zu, die Ölexporte seines Landes im August um 6,6 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag zu drosseln. Nigeria erklärte sich bereit, seine Produktion künftig ebenfalls zu begrenzen. Öl der Nordseesorte Brent verteuerte sich deshalb um rund ein Prozent auf 48,50 Dollar je Barrel.

Nigeria ist bislang ebenso wie Libyen wegen politischer Unruhen von der Förderbremse ausgenommen. Libyen ließ bislang keine Bereitschaft erkennen, sich den Vereinbarungen zur Drosselung der Ölproduktion anzuschließen. Die Förderbremse gilt seit Januar und soll noch bis Ende März 2018 bestehen bleiben.

Russland und Saudi-Arabien unter Druck

Anfänglich kletterte der Ölpreis bis auf 58 Dollar je Barrel, fiel dann aber auf Werte zwischen 45 und 50 Dollar zurück. Gründe dafür sind hohe Lagerbestände, die steigende Produktion von Schieferöl in den USA sowie die höhere Förderung in Nigeria und Libyen.

Russland und Saudi-Arabien stehen unter Druck, die Preise für das Exportgut zu erhöhen. Im stark von den Öleinnahmen abhängigen Russland stehen kommendes Jahr Präsidentschaftswahlen an. Saudi-Arabien wiederum will seinen Staatshaushalt wieder ins Lot bringen und braucht steigende Preise auch als Unterstützung für den im kommenden Jahr geplanten Börsengang des staatlichen Förderkonzerns Saudi Aramco.

Das in der Opec führende Saudi-Arabien hat die Produktion stärker gedrosselt als verabredet, während andere Kartellmitglieder wie die Vereinigten Arabischen Emirate und der Irak über die vereinbarte Grenze hinaus fördern. 

wen/ul (dpa, rtrd)