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Opec: Von nun an geht's bergab

14. September 2020

Europäer und Chinesen verhandeln per Video +++ Tiktok will sich nicht an Microsoft verkaufen +++ Die EU bereitet die Megaverschuldung vor +++ Die Opec wird 60

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Eigentlich hätte heute in Leipzig der große EU-China-Gipfel stattfinden sollen, so richtig mit Händeschütteln und persönlichen Gesprächen. Wegen Corona wurde daraus nichts, und so haben die Gespräche heute per Videokonferenz begonnen. Themen sind die Pandemie, der Klimawandel und nicht zuletzt auch Wirtschaftsfragen. Seit mehr als sechs Jahren schon verhandeln Europäer und Chinesen über ein Abkommen, das faire Bedingungen für Investoren zum Ziel hat – und kommen dabei einfach nicht weiter. Und weil die Beziehungen zwischen den beiden derzeit so schlecht sind wie lange nicht, ist eine baldige Einigung nicht gerade wahrscheinlich.

Tiktok will nicht zu Microsoft

Chinas Beziehung zu den USA ist noch deutlich angespannter als die zu den Europäern. Das liegt auch an US-Präsident Donald Trump, der chinesische Waren seit Jahren mit Strafzöllen belegt. Im Fall der in den USA sehr populären Video-App Tiktok hatte sich Trump etwas ganz besonders einfallen lassen. Tiktoks Mutterkonzern Bytedance müsse sein Geschäft in den USA und einigen anderen Ländern verkaufen oder den Laden dichtmachen, so Trump. Zunächst sah es so aus, als gehe Tiktok an den Software-Riesen Microsoft. Doch daraus wird wohl nichts.

EU bereitet die Megaverschuldung vor

Die europäischen Finanzminister haben sich am Wochenende in Berlin getroffen und dabei auch über den Wiederaufbaufonds gesprochen, jenes gewaltige Hilfspaket von 750 Milliarden Euro, das Europa den Weg aus der Coronakrise ebnen soll. Finanziert werden soll das ganze durch gemeinsame Schulden. Anders als oft behauptet sind gemeinsame Schulden der EU-Staaten keine Premiere und somit auch kein Dammbruch: In Notlagen haben die Europäer schon mehrfach zu diesem Mittel gegriffen. Aber wie läuft die gewaltige Schuldenaufnahme genau ab?

Öl-Ausblick: Das Ende ist nah

Einmal im Jahr legt der britische Ölmulti BP seinen Energy Outlook vor – eine Studie über die Energienutzung der Welt. Besonders interessant ist dabei, wie BP den künftigen Ölverbrauch einschätzt. Der neue Bericht zeigt: das Ende von BPs Geschäftsmodell rückt näher.

Opec wird 60

Bei der Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz Opec, wird der neue Energieausblick von BP wahrscheinlich ein wehmütiges Kopfschütteln auslösen. Inzwischen ist der Ölpreis so niedrig, dass einige Föderländer echte Geldsorgen haben. Und überhaupt scheinen die guten Tage inzwischen vorbei zu sein, als die mächtige Opec dem Westen das Fürchten lehren konnte. Heute sind die Mitglieder untereinander zerstritten, während die Welt davon träumt, einmal ganz ohne fossile Brennstoffe auszukommen. Es sind also nicht die besten Bedingungen, um einen runden Geburtstag zu feiern. Andererseit sagt ja das Sprichwort, man solle die Feste feiern wie sie fallen. Und heute vor 60 Jahren, am 14. September 1960, wurde sie Opec gegründet.

 

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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Christoph Groove

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.