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Orthodoxe Christen feiern Ostern

1. Mai 2016

Rund 300 Millionen orthodoxe Christen in aller Welt haben am Wochenende Ostern gefeiert. Dazu gratulierte auch Papst Franziskus – auf äußerst antiquierte, zugleich aber auch sehr moderne Art und Weise.

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Gläubige in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale berühren das heilige Feuer aus Jerusalem (Foto: dpa)
Gläubige in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale berühren das heilige Feuer aus JerusalemBild: picture-alliance/dpa/EPA/S. Chirikov

Das Oberhaupt der größten orthodoxen Kirche, Russlands Patriarch Kyrill I., hat in seiner landesweit in den Gottesdiensten verlesenen Osterbotschaft zur Nächstenliebe aufgerufen. Auch auf Hass solle mit Liebe geantwortet werden. An der von Kyrill I. in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale gefeierten Ostermesse nahmen auch Staatspräsident Wladimir Putin und Ministerpräsident Dmitri Medwedew teil. Als Höhepunkt gilt dabei die Weitergabe des "Heiligen Feuers" aus der Jerusalemer Grabkapelle an die Gläubigen.

Russlands Patriarch Kyrill I. (Foto: Reuters)
Russlands Patriarch Kyrill I.Bild: Reuters/S. Karpukhin

Ein Ausschnitt des Johannesevangeliums wurde in 27 Sprachen verlesen, darunter auch auf Deutsch. Im Rahmen einer Fürbitte beteten die russisch-orthodoxen Christen auch für den Frieden in der Ukraine.

Am Ende des dreistündigen Gottesdienstes tauschte der Patriarch mit Putin und Medwedew Ostergeschenke aus. In einem Telegramm an Kyrill I. würdigte Putin das soziale Engagement der Kirche. Die Kirche verdiene "aufrichtige Anerkennung" für ihren großen Beitrag, "drängende soziale Probleme zu lösen und hierzulande Frieden zwischen den Ethnien und Religionen zu bewahren".

Griechisch-orthodoxe Osterfeier in Athen (Foto: Reuters)
Griechisch-orthodoxe Osterfeier in AthenBild: Reuters/M. Karagiannis

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko besuchte mit seiner Frau sowohl eine Ostermesse des von der russisch-orthodoxen Kirche abgespaltenen Kiewer Patriarchats als auch eine der zum Moskauer Patriarchat gehörenden ukrainisch-orthodoxen Kirche.

Papst Franziskus, das Oberhaupt der katholischen Kirche, gratulierte den orthodoxen Christen zu ihrem Fest – über den Kurznachrichtendienst Twitter unter anderem auch auf Latein. In einem Gruß beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz wandte er sich an "unsere Brüder in den Ostkirchen" und wünschte, Christus möge ihnen "die Gaben seines Lichts und seines Friedens gewähren". Franziskus bekräftigte seine Worte mit dem traditionellen griechischen Ostergruß "Christos anesti" – "Christus ist auferstanden!".

Äthiopische Gläubige in der Jerusalemer Grabeskirche (Foto: Reuters)
Äthiopische Gläubige in der Jerusalemer GrabeskircheBild: Reuters/A. Cohen

Seit der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. (1572-1585) gibt es in den Kirchen des Ostens und des Westens unterschiedliche Berechnungen für den Ostertermin. Bemühungen um eine Vereinheitlichung blieben bislang erfolglos. So können die Osterfeiern um bis zu fünf Wochen auseinanderliegen. In diesem Jahr feierten die Westkirchen Ostern am 27. März, die meisten orthodoxen Kirchen nach dem auf Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) zurückgehenden Kalender am 1. Mai. Nächstes Jahr fällt das Osterdatum sowohl nach dem alten Julianischen wie auch nach dem reformierten Gregorianischen Kalender auf den 16. April.

stu/as (afp, dpa)