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Das Oscar-Orakel

Jens Dörr24. Februar 2007

Am Wochenende werden in den USA und Europa Oscar und César an herausragende Filmschaffende des letzten Jahres vergeben. Mit dem am Vorabend der Oscar-Verleihung vergebenen Preis möchte sich aber niemand dekorieren.

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Jubelnde Reese Witherspoon mit Oscar(Quelle: AP)
And the winner is ... 2006 räumte Reese Witherspoon eine der begehrten Oscar-Trophäen abBild: AP

Einige Favoriten für die diesjährige Oscar-Verleihung stehen bereits fest, andere haben den Preis so gut wie sicher. Der Ehren-Oscar für sein musikalischen Lebenswerk wird am Abend des 25. Februar 2007 dem italienischen Film-Komponisten Ennio Morricone überreicht werden: Endlich, denn Morricone wurde bereits fünf mal nominiert, durfte die begehrte Trophäe letzten Endes aber nie mit nach Hause nehmen.

Jeder will ihn, nur wenige bekommen ihn

Martin Scorsese (Quelle: AP)
Martin Scorsese (Archivbild)Bild: AP

Ein weiterer hoch gehandelter Favorit ist der Regisseur Martin Scorsese, der bereits zum sechsten Mal ins Rennen um den knapp vier Kilogramm schweren "Oscar" geht, dessen Materialwert bei rund 300 Dollar liegt. Mit dem Film "The Departed-Unter Feinden" werden ihm in diesem Jahr gute Chancen zugerechnet, die Trophäe endlich entgegennehmen zu dürfen, nachdem auch er bei der Verleihung bisher immer leer ausgegangen ist. Seinem ersten Oscar ist er jetzt ein gutes Stück näher gekommen, weil er Anfang Februar von seinen Kollegen in Hollywood zum besten Filmemacher 2006 gekürt wurde.

Der Oscar ist der dienstälteste Filmpreis und wurde 1927 ins Leben gerufen. Er wird jährlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) für die besten Filme des Vorjahres verliehen. Die Mitglieder der Akademie wählen aus einer Liste aller vorgeschlagenen Filme ihre Favoriten aus. Die meistgenannten Titel jeder Kategorie bilden dann die Oscar-Nominierungen.

Die Nacht der Césaren mit einem alten Bekannten

Gérard Depardieu (Quelle: AP)
Gern gesehener Gast bei der César-Verleihung: Gérard DepardieuBild: AP

Einen Tag vor dem Glamour-Happening in Hollywood findet am 24. Februar die Verleihung des Césars, des wichtigsten französischen Filmpreises im Théatre du Châtelet in Paris statt. Der "französische Oscar" wird seit 1976 vergeben. Bereits zum vierzehnten Mal wurde in diesem Jahr der renommierte französische Schauspieler Gérard Depardieu für sein Porträt eines in die Jahre gekommenen Kneipensängers in dem Film "Chanson d'Amour" nominiert. Er hatte den Filmpreis zuletzt im Jahr 1991 für die Titelrolle in dem Film "Cyrano de Bergerac" erhalten.

Depardieus Filmpartnerin Cécile de France wurde in diesem Jahr die Ehre zuteil, gleich zweifach in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin nominiert zu werden: sowohl für ihre Rolle in "Chanson d'Amour", als auch für die in der Tragikkomödie "Ein pefekter Platz".

Gefürchtetes Früchtchen - Keiner will es haben

Filmpreis "Goldene Himbeere" auf Tisch
Die "Goldene Himbeere" Das schlimmste was Hollywood zu bieten hatBild: AP Graphics

Der Golden Raspberry (Goldene Himbeere)- Award ist ein Filmpreis, der als eine Art Gegen-Oscar im Jahr 1980 ins Leben gerufen wurde, um in verschiedenen Kategorien die schlechteste Leistung des Jahres auszuzeichnen. In diesem Jahr liegen die Schauspielerin Sharon Stone mit dem Erotic-Thriller "Basic Instinct 2" und die Wayans Brüder für ihre Komödie "Little Man" mit je sieben Nominierungen ganz vorn im Rennen um die wohl unbeliebteste Auszeichnung der gesamten Filmbranche, die auch "Razzie" genannt wird.

"Basic Instinct 2" war von Kritikern als Lachnummer der Saison verrissen worden, und "Razzie"-Gründer John Wilson soll "Little Man" als eine Komödie bezeichnet haben, die ebenso wenig Anlass zum Lachen böte wie der Film "Schindlers Liste". Die goldene Himbeere wird traditionell am Vorabend der Oscar-Verleihung vergeben und wahrscheinlich wird man am 24. Februar vergeblich nach den "Gewinnern" des Preises im Publikum suchen.