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Ziele in Nord-Waziristan bombardiert

15. Juni 2014

Seit dem blutigen Überfall auf den Flughafen von Karachi steht Pakistans Regierung unter Druck. Jetzt griffen Kampfjets Stellungen mutmaßlicher Aufständischer an. Mindestens 100 Menschen sollen getötet worden sein.

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Pakistanischer Soldat in einem Kampfhubschrauber (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Attacke erfolgte etwa 25 Kilometer westlich von Miranshah, der Hauptstadt der Unruheregion Nord-Waziristan. Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Hochburg des Terrornetzwerks Al-Kaida und der mit ihnen verbündeten islamistischen Gruppen wie die Taliban. Die pakistanischen Kampfflugzeuge bombardierten nach Angaben zweier Geheimdienstmitarbeiter acht Verstecke mutmaßlicher usbekischer Extremisten.

Über die genaue Opferzahl gibt es keine gesicherten Informationen. Mindestens 100 Kämpfer der militanten Aufständischen seien getötet worden, hieß es von Seiten der Armee. Der Sender Geo TV spricht auf seiner Internetseite gar von mindestens 150 getöteten ausländischen Extremisten.

Radikale Usbeken, die Al-Kaida nahestehen, sollen vor einer Woche an dem Überfall auf den Flughafen der Wirtschaftsmetropole Karachi beteiligt gewesen sein. Sie hatten sich ebenso wie die Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) zu dem blutigen Überfall bekannt. Dabei und bei den anschließenden Gefechten waren mindestens 38 Menschen getötet worden.

Extremisten-Anführer unter den Toten

Unter den jetzt getöteten Extremisten ist laut Geheimdienst auch Abu Abdul Rehman al-Maani, der den Angriff in Karachi mitgeplant haben soll. Bereits am Dienstag hatten pakistanische Kampfjets Ziele der Islamisten im Grenzgebiet zu Afghanistan bombardiert. Nach Angaben der Armee wurden 25 Verdächtige getötet. Bei US-Angriffen mit unbemannten Drohnen wurden in der Region mindestens 16 Islamisten getötet.

Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif hatte vor einem Jahr sein Amt mit dem Versprechen angetreten, die Gewalt der Taliban und verbündeter militanter Gruppen durch Verhandlungen zu stoppen. Doch seither trafen sich beide Seiten nur ein Mal zu direkten Gesprächen. Anfang März riefen die pakistanischen Taliban eine Waffenruhe aus, um Friedensgespräche mit der Regierung in Islamabad zu erleichtern. Wenig später kündigten sie diese jedoch auf. Seit dem jüngsten Schlag der Aufständischen sind die Bemühungen um Frieden in weite Ferne gerückt.

se/kle (ape, afpe, dpa)