Palmyra: Was ist zu retten?
Nach der Rückoberoberung der antiken Wüstenstadt macht sich Erleichterung breit: Viele Ruinen sind weniger stark zerstört als befürchtet. Archäologen hoffen auf einen Wiederaufbau von Palmyra.
Palmyra - was bleibt?
Die prachtvolle Säulenstraße von Palmyra zog sich in der Antike als eine gigantische Achse durch die Wüstenstadt. Große Kolonnaden säumten sie rechts und links. Nun zeigen erste Aufnahmen von Sonntag (27. März), dass viele Ruinen die Zerstörungswut der Terrororganisation "Islamischer Staates" (IS) doch überstanden haben.
Puzzle aus Trümmern
Aus den Trümmern soll Palmyra wieder auferstehen und "so werden wie vorher", sagte der syrische Altertumsforscher Maamun Abdulkarim. Auch der 2000 Jahre alte Baaltempel und der Baalschamin-Tempel - beide wurden vom IS zerstört - sollen wieder rekonstruiert werden. Wie, darüber werde nun mit der UNO beraten, so Abdulkarim.
Römisches Theater
Auch diese Aufnahme von Sonntag zeigt, dass das um 200 n. Chr. erbaute Amphitheater in gutem Zustand ist. Zu sehen sind die Palastfront und die Zuschauerränge. Einst wurden hier Stücke in aramäischer Sprache aufgeführt. Der IS missbrauchte das Theater als Hinrichtungsstätte von 25 Syrern im Mai vergangenen Jahres.
Palmyra aus der Luft
Luftaufnahmen vom 26. März zeigen auch, welches Ausmaß die Zerstörungen haben. Vom Baal-Tempel, der 32. n. Christus geweiht wurde, ist nur der Eingangsbogen erhalten geblieben. Das linke Bild zeigt den Baal-Tempel vor der Verwüstung durch den IS, rechts danach.
Verwüstung auch im Nationalmuseum
Das Nationalmuseum von Palmyra wurde vollständig ausgeraubt. Einige Kunstwerke wurden zerstört. An manchen Stellen wurde das Dach des Museums eingerissen.
Rückeroberung der Festung
Die Festung Qal'at Ibn Ma'n stammt vermutlich aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Sie thront über der antiken Stadt auf einem Hügel. Auch sie zählte zu einer der Attraktionen bei einem Besuch in der Wüstenstadt.