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Panama Papers: Bußgeld für die Deutsche Bank

6. Dezember 2019

Als 170 Ermittler vor einem Jahr die Deutsche Bank durchsuchten, war die Aufregung groß. Nun ist das Institut zwar vom Verdacht der Geldwäsche befreit, ganz ungeschoren kommt die Bank aber nicht davon.

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Frankfurt Razzia bei Zentrale Deutsche Bank
Bild: REUTERS

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat Bußgelder in Höhe von 15 Millionen Euro gegen die Deutsche Bank verhängt. Sie habe es versäumt, Verdachtsanzeigen wegen Geldwäsche rechtzeitig abzugeben. Zudem sei auf Leitungsebene die Aufsichtspflicht verletzt worden und die Bank in den fraglichen Jahren 2015 bis 2018 für den Kampf gegen Geldwäsche personell unzureichend ausgestattet gewesen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, die Deutsche Bank habe gut und eng mit der Behörde zusammengearbeitet. Daher seien die Ermittlungen früher als erwartet abgeschlossen worden.

"Mit dem Verfahrensabschluss ist klar, dass die Staatsanwaltschaft im Anschluss an die Hausdurchsuchung im November 2018 kein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten von Mitarbeitern der Deutschen Bank festgestellt hat", ergänzte Banksprecher Jörg Eigendorf. Mängel bei den internen Kontrollen seien bekannt und angegangen worden. Seit 2015 sei die Zahl der Mitarbeiter in der Abteilung gegen Finanzkriminalität mehr als verdreifacht worden. Außerdem seien in den vergangenen Jahren 700 Millionen Euro in neue Software für Kontrollfunktionen investiert worden.

Hintergrund waren die "Panama Papers"

Bei einer aufsehenerregenden Razzia im November 2018 hatten insgesamt 170 Beamte der Frankfurter Staatsanwaltschaft und des Bundeskriminalamts die Zentrale der Deutschen Bank sowie weitere Gebäude im Frankfurter Raum durchsucht. Grund waren Ermittlungen gegen eine Tochtergesellschaft namens Regula, die 2018 bereits verkauft wurde. Dabei ging es um Geldwäsche im Rahmen der sogenannten "Panama Papers".

Anfang 2016 hatte ein internationales Netzwerk verschiedener Medien die "Panama Papers" publik gemacht. Diese enthielten Details über Finanzströme in und aus der Steueroase in Mittelamerika und die Namen zahlreicher Geschäftsleute, Politiker und Prominenter. In Panama gibt es Tausende Briefkastenfirmen, über die auch illegale Geschäfte abgewickelt wurden.

rb/qu (afp, dpa, rtr)