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Savvidis entschuldigt sich für Platzsturm

13. März 2018

Der Präsident von PAOK Saloniki entschuldigt sich für seinen Auftritt mit Waffe. Nach einer Schiedsrichterentscheidung stürmte er das Spielfeld. Griechische Politiker und die FIFA verhandeln über die Konsequenzen.

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Griechenland Präsident Ivan Savvidis stürmt auf den Platz: Spielabbruch bei PAOK Saloniki
Fußball oder bewaffneter Kampf? Ivan Savvidis sorgt für einen SkandalBild: picture-alliance/dpa/augenklick/firo Sportphoto

Der Klubbesitzer des griechischen Erstligisten PAOK Saloniki, Ivan Savvidis, der am Sonntagabend einen Skandal im griechischen Fußball auslöste, hat sich für seinen Auftritt entschuldigt. Am Wochenende ist er mit einem Revolver bewaffnet aufs Spielfeld gestürmt, nachdem der Schiedsrichter seiner Mannschaft im Spitzenspiel zwischen PAOK und AEK Athen ein Tor wegen Abseits aberkannte. Im Anschluss unterbrahc die griechische Regierung die Meisterschaft.

"Ich habe eindeutig niemanden bedroht“

"Ich möchte mich bei den Fans von PAOK, bei allen griechischen Fans und bei der internationalen Fußball-Gemeinschaft entschuldigen“ gab Savvidis auf der Homepage von PAOK bekannt und ergänzte: "Glauben Sie es mir, ich hatte nicht die Absicht mit den Schiedsrichtern oder den Gegnern zu streiten, und ich habe eindeutig niemanden bedroht." Während der Begegnung zwischen Paok Saloniki und AEK Athen ist der 58 Jährige in der 90. Minute, gemeinsam mit seinen Bodyguards, aufs Spielfeld gestürmt. In seiner Hintertasche war deutlich sichtbar ein Revolver zu sehen. Er begründet seinen Platzsturm damit, dass es seiner Ansicht nach widersprüchliche Entscheidungen seitens des Schiedsrichters gegeben habe. Hintergrund ist ein Tor, das PAOK kurz vor Spielende erzielte und das vom Schiedsrichter anuliert wurde. Trotz seines kuriosen Auftritts behauptet der 58 Jährige, er habe nur versucht, den Ausbruch von Gewalt zu verhindern.

Meisterschaft wird erst fortgesetzt, wenn es neue Regeln gibt

Die griechische Regierung und die Fußballfunktionäre suchen nun nach einer Lösung, um den Spielbetrieb in der heimischen Liga fortzusetzen. Am Dienstag äußerte sich der für Sport zuständige Vizeminister Giorgos Vasiliadis in einem Gespräch mit dem griechischen Nachrichtensender Real FM zu den Bedingungen: "Die Meisterschaft wird nicht beginnen, bevor es neue Regeln und Ruhe gibt." Beim Treffen mit den Fußballfunktionären der griechischen Superliga traf Vasiliadis mit seiner Entscheidung jedoch auf Unverständnis. Die Clubs werfen ihm vor, sich in die Belange des Sports eingemischt zu haben. Der Präsident der griechischen Superliga, Giorgos Stratos, verwies auf die eigens eingerichtete Sportjustiz, die in solchen Fällen entscheiden sollte und kritisierte das Vorgehen von Vasiliadis: "Die Unterbrechung der Meisterschaft und das was folgen könnte, werden zulasten des griechischen Fußballs auf allen Ebenen gehen", erklärte er nach dem Treffen.

Kritik auch von UEFA und FIFA

Griechenland Fußball FC PAOK Saloniki - FC AEK Athen
Sicherheitskräfte am Rande des Spielfelds: Wie viel Skandal erträgt das Spiel noch?Bild: Imago/A. Djorovic

Nach dem Skandalauftritt von Savvidis fordert der Fußball-Weltverband FIFA Konsequenzen im griechischen Fußball: Ein sofortiges Handeln sei nötig, um die "inakzeptable Situation im griechischen Fußball" zu beenden, betont die FIFA in einer Stellungnahme am Dienstag. Sollten keine Konsequenzen eingeleitet werden, droht der Weltverband mit Sanktionen. Auch die UEFA verurteilt den Vorfall, verweist jedoch darauf, dass Disziplinarmaßnahmen Sache des griechischen Fußballverbandes sein. Letzterer denkt offenbar auch über einen Zwangsabstieg des Clubs aus Nord-Griechenland nach.

mvd/jw (dpa, sid)