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Papst Benedikt fordert Ende des Blutvergießens in Syrien

8. April 2012

In seiner Osterbotschaft hat Papst Benedikt XVI. das syrische Regime aufgefordert, die Gewalt im Land zu beenden und stattdessen auf Dialog zu setzen. Anschließend spendete er den traditionellen Segen "Urbi et orbi".

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Papst Benedikt XVI. (Foto: dapd)
Bild: dapd

In Syrien müsse unverzüglich "der Weg der Achtung, des Dialogs und der Versöhnung eingeschlagen werden", sagte der Papst auf dem Petersplatz. Die internationale Gemeinschaft rief er zu humanitärer Hilfe für die syrischen Flüchtlinge auf. Zu der Osterbotschaft des Papstes und dem anschließenden Segen "Urbi et orbi" - "der Stadt und dem Erdkreis" - hatten sich rund 100.000 Menschen auf dem Petersplatz versammelt.

Benedikt XVI. mahnte zur Achtung der Menschenrechte im gesamten Nahen Osten. Alle ethnischen, kulturellen und religiösen Gemeinschaften der Region müssten sich gemeinsam für dieses Ziel einsetzen. An die Bevölkerung im Iran appellierte der Papst, "keine Anstrengung zu scheuen, um auf dem Weg der Stabilität und der Entwicklung voranzuschreiten". Von Palästinensern und Israelis forderte er, die Friedensgespräche "mutig" wieder aufzunehmen.

Papst feiert mit Zehntausenden die Ostermesse

Der Papst verurteilte auch die Terroranschläge in Nigeria und mahnte die Achtung der Religionsfreiheit in dem westafrikanischen Land an. Christliche Kirchen sind in Nigeria immer wieder das Ziel von Angriffen islamistischer Terroristen. Am Sonntag gab es dort erneut einen Bombenanschlag.

Ostergrüße in 65 Sprachen

Anschließend trug Benedikt XVI. seine Ostergrüße in 65 Sprachen vor. Auf Deutsch sagte er: "Euch allen ein gesegnetes und frohes Osterfest! Der Friede und die Freude des auferstandenen Herrn sei mit euch." Am Nachmittag begab sich der Papst, der in einer Woche seinen 85. Geburtstag feiert, zur Erholung nach Castel Gandolfo in den Albaner Bergen bei Rom.

Nächtliche Ostervigil

In der Nacht zuvor hatte Papst Benedikt XVI. mit tausenden Gläubigen im Petersdom die Osternachtsmesse gefeiert. Dabei mahnte er einen kritischen Umgang mit dem technischen Fortschritt an und rief zu einer Neubelebung des Glaubens auf. "Die Verdunkelung Gottes und der Werte sind die eigentliche Bedrohung unserer Existenz und der ganzen Welt", sagte der fast 85 Jahre alte Papst.

Solange der Mensch den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht erkenne, sei aller technischer Fortschritt stets auch eine Bedrohung für die Welt. Wahre Aufklärung bringe aber nicht der technische Fortschritt, sondern nur der Glaube, der dem Menschen das Licht Gottes zeige, so Benedikt.

Während der rund dreistündigen Feier nahm der Papst in seiner Eigenschaft als Bischof von Rom acht Erwachsene - unter ihnen zwei Deutsche - durch Taufe, erste heilige Kommunion und Firmung in die katholische Kirche auf. Die übrigen Frauen und Männer kommen aus Turkmenistan, Kamerun, Italien, Albanien, der Slowakei sowie den USA.

uh/gri/qu (afp, dapd, dpa, kna)