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GlaubeVatikan

Papst ernennt 21 Purpurträger

30. September 2023

"Die Vielfalt ist unverzichtbar", sagt der Papst und ruft die neuen Kardinäle dazu auf, nicht Funktionäre, sondern Verkündiger des Evangeliums zu sein.

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Einzug der neuen Kardinäle, im Hintergrund die Kolonnaden von Gian Lorenzo Bernini
Prozession der Würdenträger auf dem Petersplatz in Rom, im Hintergrund die Kolonnaden von Gian Lorenzo Bernini, die aus insgesamt 284 Säulen bestehenBild: Riccardo De Luca/AP Photo/picture alliance

Papst Franziskus hat im Vatikan 21 Kardinäle ernannt. Dabei wurden erneut keine Geistlichen aus Deutschland berücksichtigt. Wie in den vergangenen Jahren hat sich das Oberhaupt der katholischen Kirche vermehrt für Bischöfe und Erzbischöfe aus nichteuropäischen Ländern entschieden.

Papst Franziskus setzt dem Kardinal von Hongkong, Stephen Chow Sau-yan, das Birett auf
Der neue Kardinal von Hongkong, Stephen Chow Sau-yan, hat eine heikle diplomatische Mission zu erfüllen, ist das Verhältnis der römischen Kirche zur Führung in China doch von Spannungen geprägtBild: Riccardo De Luca/AP Photo/picture alliance

Es sind hauptsächlich Vertreter aus Afrika - etwa aus Tansania, dem Südsudan und Südafrika - und aus Asien, beispielsweise aus Malaysia und China. Wegen des spannungsreichen diplomatischen Verhältnisses zwischen der Führung in Peking und dem Heiligen Stuhl gilt die Erhebung des Bischofs von Hongkong, Stephen Chow Sau-yan, in den Kardinalsrang als wichtiger Schritt.

Pilger aus Hongkong schwenken Flaggen der chinesischen Sonderverwaltungszone
Pilger aus Hongkong sind ins Zentrum der Weltkirche, nach Rom, gekommen, wo der Papst mit der Auswahl der neuen Würdenträger indirekt auch Einfluss auf die Wahl seines Nachfolgers ausübteBild: Riccardo De Luca/AP Photo/picture alliance

"Die Vielfalt ist notwendig, sie ist unverzichtbar", sagte Franziskus in seiner Predigt vor Tausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom. "Das Kardinalskollegium sollte einem Sinfonieorchester ähneln." Die führenden Geistlichen sollten einander zuhören und in Harmonie zusammenarbeiten. Sie sollten nicht Funktionäre, sondern Verkünder des Evangeliums sein. Bei der Zeremonie setzte der Papst fast allen Erwählten persönlich die purpurrote Kappe, das Birett, auf. Nur einer von ihnen, Luis Pascual Dri (96) aus Argentinien, fehlte wegen seines fortgeschrittenen Alters.

Kardinäle mit rotem Birett oder Pileolus und mit rotem Talar und Mozetta auf Stühlen mit roter Rückenlehne
Scharlachrot ist die Farbe der Kardinäle, deren Titel auf Lebenszeit verliehen wird - doch wegen des purpurroten Talars, der sie einst nach dem Tod eines Papstes kleidete, heißen sie auch PurpurträgerBild: Remo Casilli/REUTERS

Mit der Berufung bei dem sogenannten Konsistorium kann der Pontifex auch Einfluss auf die Wahl seines Nachfolgers ausüben. 18 der 21 neuen Würdenträger sind unter 80 Jahre alt und wären somit bei einem möglichen Konklave, also einer Papst-Wahl, stimmberechtigt. Damit sind nun 99 von insgesamt 137 wahlberechtigten Kardinälen von Franziskus bestimmt worden - mehr als zwei Drittel. Wegen nahender Geburtstage dürften sich diese Zahlen jedoch wieder ändern. Insgesamt besteht das Kardinalskollegium aus 242 Männern.

jj/as (dpa, kna)