Papst ernennt 21 Purpurträger
30. September 2023Papst Franziskus hat im Vatikan 21 Kardinäle ernannt. Dabei wurden erneut keine Geistlichen aus Deutschland berücksichtigt. Wie in den vergangenen Jahren hat sich das Oberhaupt der katholischen Kirche vermehrt für Bischöfe und Erzbischöfe aus nichteuropäischen Ländern entschieden.
Es sind hauptsächlich Vertreter aus Afrika - etwa aus Tansania, dem Südsudan und Südafrika - und aus Asien, beispielsweise aus Malaysia und China. Wegen des spannungsreichen diplomatischen Verhältnisses zwischen der Führung in Peking und dem Heiligen Stuhl gilt die Erhebung des Bischofs von Hongkong, Stephen Chow Sau-yan, in den Kardinalsrang als wichtiger Schritt.
"Die Vielfalt ist notwendig, sie ist unverzichtbar", sagte Franziskus in seiner Predigt vor Tausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom. "Das Kardinalskollegium sollte einem Sinfonieorchester ähneln." Die führenden Geistlichen sollten einander zuhören und in Harmonie zusammenarbeiten. Sie sollten nicht Funktionäre, sondern Verkünder des Evangeliums sein. Bei der Zeremonie setzte der Papst fast allen Erwählten persönlich die purpurrote Kappe, das Birett, auf. Nur einer von ihnen, Luis Pascual Dri (96) aus Argentinien, fehlte wegen seines fortgeschrittenen Alters.
Mit der Berufung bei dem sogenannten Konsistorium kann der Pontifex auch Einfluss auf die Wahl seines Nachfolgers ausüben. 18 der 21 neuen Würdenträger sind unter 80 Jahre alt und wären somit bei einem möglichen Konklave, also einer Papst-Wahl, stimmberechtigt. Damit sind nun 99 von insgesamt 137 wahlberechtigten Kardinälen von Franziskus bestimmt worden - mehr als zwei Drittel. Wegen nahender Geburtstage dürften sich diese Zahlen jedoch wieder ändern. Insgesamt besteht das Kardinalskollegium aus 242 Männern.
jj/as (dpa, kna)