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Papst Franziskus eröffnet Heiliges Jahr

8. Dezember 2015

Unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen beginnt in Rom ein außerordentliches Heiliges Jahr. Papst Franziskus öffnet dann die Heilige Pforte des Petersdoms, die seit Anfang 2001 verschlossen war.

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Papst Franziskus ruft im März 2015 ein besonderes Heiliges Jahr aus (Foto: AP)
Papst Franziskus ruft im März 2015 ein besonderes Heiliges Jahr ausBild: picture-alliance/AP/A. Medichini

Zu einem Gottesdienst auf dem Petersplatz in Rom erwartet die katholische Kirche an diesem Dienstag bis zu 100.000 Menschen. Auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sein Kommen angekündigt. Zu Beginn der Messe wird Papst Franziskus die sonst geschlossene Heilige Pforte des Petersdoms durchschreiten und damit offiziell das Heilige Jahr der katholischen Kirche eröffnen. Dieses dauert bis 20. November 2016. Im Mittelpunkt steht das Thema Barmherzigkeit. Gläubigen, die nach Buße und Kommunion die Heilige Pforte durchschreiten, winkt nach katholischem Verständnis der Ablass, also der Erlass der sogenannten Sündenstrafen.

Der Papst will, dass das Heilige Jahr überall gefeiert wird. Deshalb können vom nächsten Sonntag an erstmals alle Kathedralen der Welt ihre eigenen heiligen Türen öffnen. Franziskus selbst hatte schon bei seinem Besuch in der Zentralafrikanischen Republik am 29. November eine heilige Tür der Kathedrale von Bangui geöffnet.

Alle 25 Jahre

Im Verlauf des Jahres wird mit mehreren Millionen zusätzlichen Besuchern in Rom gerechnet. Zuletzt fand 2000 zum Jahrtausendwechsel ein Heiliges Jahr statt. In der Regel werden solche Jahre alle 25 Jahre begangen. Diesmal handelt es sich um ein sogenanntes Außerordentliches Heiliges Jahr. An diesem Dienstag jährt sich auch zum 50. Mal das Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, mit dem sich die katholische Kirche zur Welt öffnete.

Die Eröffnung endet am Abend mit einer Lichtshow auf dem Petersplatz. Bilder renommierter Fotografen zu den Themen Barmherzigkeit, Menschlichkeit und Umwelt werden auf Fassade und Kuppel des Petersdoms projiziert. Die Show nimmt Bezug auf die im Juni veröffentlichte Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus.

Scharfe Sicherheitsmaßnahmen

Wegen Terrordrohungen gilt in Rom hohe Alarmbereitschaft. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden massiv verstärkt. Während der Zeremonie sind an diesem Dienstag 2250 bewaffnete Sicherheitskräfte und 900 städtische Ordnungshüter im Einsatz, wie Roms Präfekt Franco Gabrielli mitteilte. Im ganzen Stadtbereich gilt für diesen Tag ein Verbot für Tankwagen mit Benzin oder Gas. Auch Feuerwerke sind untersagt. Der römische Luftraum ist von 7 bis 19 Uhr für Flugzeuge gesperrt.

Vergangene Woche wurden in Rom laut dem italienischen Sender RAI rund 200 zusätzliche Überwachungskameras installiert. Die derzeit nur mäßige Auslastung der Hotels der italienischen Hauptstadt lässt darauf schließen, dass aus Angst vor Anschlägen weniger Gläubige kommen als ursprünglich erwartet.

kle/rb (kna, afp, dpa, epd)