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Papst warnt vor Isolation

25. Oktober 2015

In der Abschlussmesse der Bischofssynode hat Papst Franziskus vor einer Abschottung der katholischen Kirche nach außen gewarnt. Unterdessen begrüßten die Laien in Deutschland die Ergebnisse des Treffens im Vatikan.

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Die Abschlussmesse im Petersdom (Foto: Getty)
Die Abschlussmesse im PetersdomBild: Getty Images/AFP/A. Solaro

Papst Franziskus hat bei einer Messe zum Abschluss der Bischofssynode in Rom dazu aufgerufen, den begonnenen Weg gemeinsam weiterzugehen. "Gehen wir weiter auf dem Weg, den der Herr wünscht. Erbitten wir von ihm einen geheilten und erlösten Blick, der Licht zu verbreiten weiß", sagte er in der Predigt vor den Synodenteilnehmern im Petersdom. Der Argentinier betonte, es sei "die Zeit der Barmherzigkeit", vor allem in Situationen von Elend und Konflikt.

Der Papst warnte vor einer Abschottung der Kirche nach außen. Jesus Christus wünsche mit jedem ein Gespräch über die wirkliche Lebenssituation, in dem nichts ausgespart werde, sagte er während der Messe. Elend und Konflikte seien "für Gott Gelegenheiten der Barmherzigkeit", mahnte das Kirchenoberhaupt. Gläubige liefen jedoch Gefahr, diejenigen auszugrenzen, die ihnen "lästig" seien.

Papst Franziskus während der Messe im Petersdom (Foto: AFP)
Papst Franziskus während der Messe im PetersdomBild: Getty Images/AFP/A. Solaro

Jesus wolle dagegen alle Menschen integrieren, vor allem die Ausgegrenzten. "Ein Glaube, der sich nicht im Leben der Menschen zu verwurzeln weiß, bleibt trocken, und anstatt Oasen zu schaffen, verursacht er weitere Wüsten", warnte der Papst. Mit der feierlichen Messe endete die dreiwöchige Bischofssynode zu Familienthemen im Vatikan.

Strittige Fragen offen

Am Vortag hatten die Synodenväter mit Zweidrittelmehrheit ein Abschlussdokument verabschiedet, in dem sie sich um eine positive und weniger urteilende Sprache als in der Vergangenheit bemühten. Im Umgang mit Familien, die der katholischen Lehre nicht entsprechen, forderten sie eine stärkere Integration der Betroffenen in das kirchliche Leben.

Das Dokument lässt viele Fragen offen, etwa bei der Zulassung Wiederverheirateter zur Kommunion. Ihnen macht es Hoffnung auf eine Öffnung der Kirche, die Zulassung zur Kommunion wird jedoch nicht direkt angesprochen. Die heikle Frage des Umgangs mit Homosexuellen ist kaum ein Thema. Das Dokument wurde dem Papst übergeben, der nun über zukünftige Schritte entscheiden muss.

Rund Bischöfe und Kardinäle kamen im Vatikan zusammen (Foto: Eidon)
Rund Bischöfe und Kardinäle kamen im Vatikan zusammenBild: picture-alliance/dpa/F. Frustaci/Eidon

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, wertete die Synode positiv. Sie habe die katholische Kirche verändert. In der umstrittenen Frage der Zulassung Wiederverheirateter zur Kommunion habe das Abschlussdokument der Synode einen Weg aufgezeigt, auf dem wiederverheirateten Geschiedenen die volle Teilhabe an den Sakramenten ermöglicht werden könne, sagte Glück laut Mitteilung. Das ZdK vertritt die Laien in der katholischen Kirche in Deutschland.

Das Abschlussdokument der Synode müsse im Zusammenhang mit der Ansprache von Papst Franziskus zum Jubiläum des 2. Vatikanischen Konzils gesehen werden, sagte Glück. Darin habe der Papst erklärt, jedes allgemeine Prinzip müsse in die jeweilige Kultur übertragen werden, wenn es eingehalten und angewendet werden solle. Das sei "ein klarer Auftrag an die Ortskirchen, eigenständig und mutig und im Einklang mit den Gläubigen nach Wegen zu suchen, wie Sexualität, Partnerschaft, Ehe und Familie in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche und im jeweiligen kulturellen Umfeld gelebt werden können".

stu/wl (afp, epd)