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Paradise Papers: Bono zieht Konsequenzen

9. Januar 2018

U2-Frontmann Bono singt gegen die Armut auf der Welt an und ist bekannt für sein soziales Engagement. Aber auch er hinterzog Steuern, wie die Paradise Papers belegten. Nun zieht er Konsequenzen.

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Bono Sänger von U2
Bild: Imago/IP3press/N. Kovarik

Als im November vergangen Jahres im Zuge der Veröffentlichung der  Paradise Papers bekannt wurde, dass auch Bono Steuern hinterzieht, dürfte das für viele Fans schwer zu glauben gewesen sein. Schließlich stach der 57-Jährige immer auch mit seinem sozialen Engagement hervor, gab Konzerte für den Kampf gegen Armut - unter anderem 2007 im Rahmen des G8-Gipfels in Rostock. 

Im gleichen Jahr investierte Bono aber auch in eine Firma auf Malta, die den Ausgangspunkt für ein verzweigtes Firmengeflecht bildete. Bis ins litauische Utena reichte es, wo Investitionen seiner maltesischen Firma in einem Einkaufszentrum landeten. Über ein Netz aus Briefkastenfirmen hielt Bono Minderheitsanteile an dem Unternehmen, sodass letztlich auch sein Geld in dem litauischen Einkaufszentrum steckte. 

Steuernachzahlung und Strafgebühr

Steuerexperten zufolge rechnete dieses seine Gewinne klein und umging dadurch Steuern. Nun erklärte sich die Firma "Nude Estates 2" auf Empfehlung der litauischen Behörden bereit, 34.000 Euro Steuern nachzuzahlen und eine Strafgebühr in Höhe von 19.000 Euro zu entrichten. Bono selbst kündigte an, sich von seinen Anteilen an dem Einkaufszentrum zu trennen. 

Dem Guardian sagte er: "Ich bin nicht glücklich darüber, dass es diese Untersuchung brauchte, um einen Fehler offenzulegen. Daher habe ich meine Berater angewiesen, meine Investitionen in diese Firma, auf die ich keinen Einfluss hatte, aufzugeben."

Irische Band mit Sitz in den Niederlanden

Obwohl der Musiker schwerreich ist, nutzt er seit Jahren legale Steuertricks, um sein Millionenvermögen vor dem Finanzamt abzuschirmen. So verlagerte er den Steuersitz seiner Band U2 in die Niederlande, weil in seiner Heimat Steuervorteile für Musiker und Künstler abgeschafft wurden. 

Die Paradise Papers wurden vor etwa zwei Monaten nach mehrjähriger Recherche vom International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ), einem internationalen Recherchenetzwerk von Journalisten, veröffentlicht. Sie brachten zahlreiche Politiker, Prominente und Unternehmer wegen Steuerhinterziehung in Erklärungsnot.

bb/rey (AFP, theguardian.com)