Paris: Morgenröte am Arbeitsmarkt
26. Oktober 2015Knapp 3,55 Millionen Menschen waren zum Ende des vergangenen Monats ohne Job, teilte das Arbeitsministerium am Montag mit. Mit rund 3,548 Millionen seien im September 23.800 Menschen weniger ohne Anstellung gewesen als im Vormonat.
Mit Ausnahme einer technisch bedingten kräftigen Erholung vor rund zwei Jahren ist dies für Frankreich der stärkste Rückgang seit November 2007. Die zweitgrößte Wirtschaft der Eurozone hatte in den vergangenen Monaten immer wieder neue Rekord-Arbeitslosenwerte verzeichnet.
Oder nur ein statistischer Trick?
Für Präsident François Hollande kommen damit erstmals wieder positive Nachrichten aus dem Bereich. Der Präsident ist in der Wählergunst abgerutscht, weil er sein Versprechen eines stetigen Aufwärtstrends am Arbeitsmarkt bislang nicht einlösen konnte.
Hollande hat seine erneute Kandidatur für das Amt des Staatschefs im Jahr 2017 von einem "glaubwürdigen Rückgang der Arbeitslosigkeit" abhängig gemacht. Als Gründe für die im Vergleich zu Deutschland mehr als doppelt so hohe Arbeitslosenquote gelten schwaches Wachstum, Reformstau und hohe Verschuldung.
Die Zahlen des Ministeriums zeigen aber auch, dass die Aufhellung zumindest zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass viele Menschen ihr Recht auf Arbeitslosen-Registrierung verloren haben.
dk/bea (dpa/rtr)